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Köthen Köthen: Köthens schwerstes Baby

Von Katrin Noack 13.07.2012, 18:15

Köthen/MZ. - "Ich war schon Stadtgespräch wegen meines Riesenbauchs", sagt Janet Wittig. Die junge Mutter aus Aken wirkt gelassen. Sie ist vor allem froh, dass Noah gesund und munter ist. Der Wonneproppen ist die Sensation in der Frauenklinik des Köthener Krankenhauses. 58 Zentimeter lang. 5710 Gramm schwer. Er wiegt fast doppelt so viel wie ein durchschnittliches Neugeborenes. Nach Auskunft der Schwestern ist Noah das schwerste Baby, das je in Köthen das Licht der Welt erblickte.

Und das auf ganz natürlichem Wege und ohne große Komplikationen. Noah kam am Donnerstag kurz nach 1 Uhr in der Nacht zu Welt, ein paar Tage später als geplant, aber dennoch von ganz allein. Fast von allein. Wegen seiner Größe hing er an den Schultern fest und musste herausgezogen werden. Etwa fünf Stunden dauerte es, bis Noah entbunden war.

"Es war eine richtige Ausnahme", urteilt Assistenzärztin Cornelia Königsdorf, die in der Frauenklinik die Wöchnerinnen betreut. Gewöhnlich würden Babys mit dieser Größe per Kaiserschnitt entbunden. Allerdings hatten die Ärzte nicht damit gerechnet, dass Noah so schwer sein würde. "Für das Gewicht gibt es nur einen Schätzwert", erklärt die Medizinerin. Das tatsächliche Gewicht könne dann durchaus um ein halbes Kilogramm abweichen, deshalb wurde die Geburt nicht künstlich eingeleitet.

Noah ist nicht das erste Riesenbaby, das Janet Wittig zur Welt gebracht hat. Ihre fünfjährige Tochter Charlotte wog bei der Geburt 4 810 Gramm und war 54 Zentimeter lang. "Ich war normal groß bei der Geburt und der Papa von Noah auch", sagt die Mutter. Auch eine Schwangerschaftsdiabetes hätten die Ärzte bei ihr nicht festgestellt. Sie kann sich nicht erklären, warum ihre Babys so groß sind.

Auch die Mediziner stehen vor einem Rätsel. Es könne eine noch unentdeckte Diabetes sein, nennt Cornelia Königsdorf eine wahrscheinliche Ursache. "Deshalb werden die Blutzuckerwerte des Neugeborenen kontrolliert", berichtet die Medizinerin. Trotzdem könne es auch einfach eine Laune der Natur sein.

Soweit die Janet Wittig berichtet, geht es Noah derzeit ganz gut. "Er ist gut bei Stimme und nicht so ruhig", erzählt sie, während er seelenruhig in seinem Bettchen schlummert. Die 28-Jährige freut sich schon darauf, mit Noah endlich zur Familie nach Aken zurückzukehren. Vor allem kurz vor der Geburt hatte sie schwer zu tragen. "Ich war sehr eingeschränkt in meinen Bewegungen, konnte zuletzt nicht mehr allein Autofahren", schildert die Akenerin.

Auch nach der Geburt ist alles ein bisschen anders. "Ich musste einen extra großen Wagen und Kleidung besorgen", berichtet die Zahnarzthelferin. Die Schwestern im Krankenhaus mussten auch eine Weile suchen, bis sie einen Strampler in seiner Größe gefunden hatten. Und es bleibt ein gewisses Risiko für Noah, später Krankheiten wie etwa Diabetes zu bekommen. "Das kann auftreten, muss aber nicht sein", schränkt die Assilizenzärztin ein. Bei seiner Schwester Charlotte ist es bisher gut gegangen. Sie ist fünf Jahren gesund und genauso groß wie ihre Altersgenossen.