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Köthen Köthen: Ewig Zweitplatzierter gibt nicht auf

Von STEFANIE GREINER 07.07.2009, 16:48

KÖTHEN/MZ. - Das Zuschauer-Voting ist eindeutig. 55 Prozent der Anrufer entscheiden sich für den 31-jährigen Daniel. Der Kölner setzt sich damit klar vor dem Finalisten aus der Bachstadt durch.

Nach 168 Tagen im "TV-Knast" ist Marcel nur Zweiter. Und das nicht zum ersten Mal. Auch in der letzten Big-Brother-Staffel erreichte der Köthener das Finale. "Er hätte hundertprozentig gewonnen", ist sich Marcel-Fan Cynthia Seidel sicher. Die achte Staffel hatte Kandidatin Isi für sich entschieden. Dass Marcel in Runde neun erneut nur auf dem zweiten Platz landet, ist für die Edderitzerin kein Zufall. Die Stimmung von Cynthia Seidel ist gedrückt. Auch die übrigen Fans, die sich am Montagabend in der Köthener Cocktail- und Cafébar "Paradise Inn" eingefunden haben, lassen die Köpfe hängen.

Wenige Stunden zuvor sah es noch ganz anders aus: Verwandte und Freunde des 24-Jährigen saßen gemütlich beisammen und verfolgten die Live-Übertragung auf einer Leinwand. Euphorisch bejubelten sie ihren Star Marcel. "Er ist so wie er ist", bemerkte seine Tante Christiane Poplawski hinsichtlich der ausgelassenen Heiterkeit, die zum Markenzeichen des Köthener Kandidaten geworden ist. Seit dem Einzug ihres Neffen in das Big-Brother-Haus am 19. Januar 2009 hat Christiane Poplawski eifrig mitgefiebert. Auch ihr Sohn Philipp ließ sich die Späße seines Cousins in der TV-Show nicht entgehen.

Die Entscheidung rückte immer näher. "Ich würde es ihm gönnen", hob Karolin Schiefelbein hervor. Sie hoffte, dass ihr Bruder wenigstens dieses Mal gewinnen würde. Gespannt saßen Marcels Schwester, Tante, Cousin und viele weitere Fans vor der Leinwand und drückten dem 24-Jährigen die Daumen. Zunächst sah es gut aus. Nachdem verkündet worden war, dass Platz fünf und vier an die Kandidaten Diana und Beni gingen, stieg die Euphorie im "Paradise Inn". Sektkorken knallten. Die Jubel-Rufe wurden immer lauter.

Einige Minuten später war klar: Marcel ist unter den ersten beiden. Kandidatin Geraldine wurde auf den dritten Platz gewählt. Das Ziel schien in greifbarer Nähe. "Jetzt ruft doch noch mal an", animierte Cynthia Seidel die Marcel-Fans. "Wenn er gewinnt, werde ich bekloppt", brachte die Edderitzerin ihre Begeisterung zum Ausdruck. Die Blicke der Anwesenden waren gebannt auf die Leinwand gerichtet. "Marcel, Marcel, Marcel", riefen sie lautstark. Dann kam die ernüchternde Botschaft. Der Köthener ist wieder nur Zweiter.

"Das ist Beschiss", untermauert Karolin Schiefelbein ihre Enttäuschung. "Es ist letztes Jahr auch so gewesen", fügt die 19-Jährige verärgert hinzu. Auch Marcels Tante vermutet, dass die Entscheidung nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Marcel selbst zeigt sich unterdes optimistisch. "Aller guten Dinge sind drei", betont der 24-Jährige. Eine Teilnahme in Staffel zehn schließt der Köthener nicht aus. Er genießt seinen Auftritt vor der tobenden Menge in Köln. Seine Eltern und seine Oma sind ebenfalls vor Ort.

Die bedrückte Stimmung in der Heimat lockert sich etwas. "Ich hätte gedacht, dass er gewinnt", bemerkt Sandy Wolf. Der Gewinner der Herzen sei Marcel aber allemal. "Was er geschafft hat, das toppt keiner", verdeutlicht Bar-Inhaber René Wilkowski. Obwohl der Sieg an einen anderen ging, lassen die Köthener den spannenden Abend zünftig ausklingen. Ein Film aus dem letzten Jahr wird gezeigt. Damals hatten sich 70 Marcel-Fans mit einem Bus auf den Weg zum Finale nach Köln gemacht und dort ordentlich für Stimmung gesorgt.