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Besonderes Hobby  Köthen: Christoph Baldauf trägt Köthen-Fahne in die Welt

Von Doreen Hoyer 06.08.2016, 07:00
Mit dieser Köthen-Fahne waren Stephan Mackwitz, Christoph Baldauf, Christian Guntsch und Jörg Pfeiffer (von links) beim Spiel gegen Italien in Bordeaux.
Mit dieser Köthen-Fahne waren Stephan Mackwitz, Christoph Baldauf, Christian Guntsch und Jörg Pfeiffer (von links) beim Spiel gegen Italien in Bordeaux. Baldauf

Köthen - Einige Fernsehzuschauer haben ihren Augen nicht getraut: Was stand da auf der Fahne, die beim EM-Spiel Deutschland gegen Italien in der Zuschauermenge zu sehen war? Wirklich „Köthen“? Und wenn ja: War tatsächlich das Köthen in Anhalt gemeint? Die Diskussion in den sozialen Netzwerken ließ nicht lange auf sich warten (die MZ berichtete).

Christoph Baldauf kann darüber nur schmunzeln. Er war zusammen mit seinen Freunden Christian Guntsch, Jörg Pfeiffer und Stephan Mackwitz zum Spiel nach Bordeaux gefahren.

Im Gepäck hatten die vier besagte Köthen-Fahne in Schwarz-Rot-Gold, die sie sich von einem Bekannten geliehen hatten. Man kenne sich vom Fußball, alle seien Fans des 1. FC Magdeburg, erklärt Baldauf.

Bernburger mit Herz für Köthen

Der 28-Jährige wohnt zwar eigentlich in Biendorf, einem Ortsteil von Bernburg. Aber er fühlt sich irgendwie eher Köthen verbunden. „Ich bin ja auch hier zur Schule gegangen“, erklärt er. Seine Freunde kommen ebenfalls aus Köthen und Umgebung, auch wenn einer von ihnen mittlerweile in der Schweiz lebt.

„Es ging darum, unsere Heimatstadt zu repräsentieren“, sagt Baldauf. Das hat auf jeden Fall geklappt. Allerdings überlegt der 28-Jährige, ob es nicht sinnvoll wäre, eine neue Fahne anfertigen zu lassen.

Es war Köthen aus Sachsen-Anhalt gemeint

Das hätte zwei Vorteile. „Man müsste sie sich nicht mehr ausleihen und wir könnten Köthen/Anhalt draufschreiben lassen.“ Dann gäbe es auch keine Zweifel mehr, auf welchen Ort sich die Fahne bezieht.

Nach dem Italien-Spiel wolle er ohnehin gern klarstellen: „Ja, damit ist unser Köthen gemeint“, so Christoph Baldauf. Nicht das Köthen in Brandenburg. Auch nicht das Dorf bei Kaliningrad, das bis in die 1940er Jahre diesen Namen trug.

Köthen-Fahne auf dem Weg nach Norwegen?

Eventuell könne man den Köthen-Schriftzug schon in ein paar Wochen wieder im Fernsehen entdecken, fährt er fort. Denn Baldauf möchte im September nach Oslo reisen und sich dort das Fußball-Länderspiel Norwegen gegen Deutschland anschauen.

Er wird vielleicht die Fahne mitnehmen, die allerdings noch bei einem seiner Bekannten in der Schweiz liegt. Das Spiel findet am 4. September statt und soll auf dem Fernsehsender RTL zu sehen sein.

Mit dieser Partie beginnt für die deutsche Nationalmannschaft die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018. Ob seine drei Kumpels nach Norwegen mitkommen können, stehe aber noch nicht fest, so Christoph Baldauf.

Köthen in die Welt tragen

Er hat auch noch weitere Pläne und überlegt, später auch zu den Spielen der deutschen Elf in Nordirland und Aserbaidschan zu fahren. Weitere potenzielle Einsatzmöglichkeiten für die Köthen-Fahne gibt es also genug.

Er reise ohnehin sehr viel und gern, betont der Biendorfer. In etwa 50 Ländern sei er schon gewesen, darunter Russland und China.

Die Köthen-Fahne ist im Übrigen nicht das einzige Utensil, mit dem der 28-Jährige seine Verbundenheit zur Bachstadt ausdrückt. Er hat auch einen Köthen-Stoffbeutel - „den habe ich meistens dabei, wenn ich privat irgendwo unterwegs bin.“ Und ein Köthen-T-Shirt hat er auch. Das trägt er manchmal auf seinen Reisen. (mz)