Köthen Köthen: Anhalt-Köthens Genealogie als Faltplakat
köthen/MZ. - Der lange Zeitraum hat seine Gründe, wie Ingrid Streuber und Jan William Howard vom Histoprischen Museum in Köthen deutlich machen. "Ursprünglich", so Howard, auf dessen Idee die Genealogie zurückgeht, "sollten vier Stammbäume erstellt werden, Für Köthen, für Dessau, Zerbst und Bernburg." Die anderen drei Museen haben das Projekt nicht bis zum Ende verfolgt, der Köthener Stambaum ist mithin der einzige , der im Anhalt-Jahr tatsächlich erscheint. Und wenigstens für Köthen den guten Überblick über die hier herrschenden Haupt- und Nebenlinien bietet, den man sich für das gesamte Anhalt ab der Teilung 1603 / 06 gewünscht hatte.
Man habe die Anordnung so treffen wollen, dass quasi die Leute einer Generation immer nebeneinander gestanden hätten "und damit konnte der Betrachter zuordnen, wer zu gleichen Zeit gelebt hatte", erläutert Howard. Hans-Jürgen Janik habe das durchaus komplizierte System von elf Generationen untereinander und maximal 16 Personen nebeneinander entworfen und Literaturrecherche betrieben. "Ziel war es, nicht nur Zahlen und Daten aufzulisten, sondern die Personen auch im Porträt zu zeigen."
Spannende Momente hatte Howards Suche nach Bildern von Mitgliedern des Fürstenhauses. Denn längst nicht von jedem gibt es ein Porträt - und wenn doch, dann vielleicht am unbekannten Ort oder mit ungenügender Identifizierung. "Natürlich hat man die Hoffnung, die Lücken irgendwann noch schließen zu können", meint Howard, obwohl man schon an allen Orten recherchiert habe, die in Frage kommen könnten - also auch an Orten, wo anhaltische Prinzessinnen hingeheiratet hatten.
Manchmal freilich tauchen Bilder an Orten auf, wo man sie nie vermutet hätte. Im Kloster Drübeck bei Wernigerode zum Beispiel machte Howard einen klassischen Zufallsfund: Dort hingen Porträts von Johanna Wilhelmine und Karl Georg Lebrecht von Anhalt-Köthen. Zu der Frage, wie die Bilder dort hingekommen sind, hat Howard eine tragfähige Theorie: Drübeck gehörte zum Fürstentum Stolberg-Wernigerode und Christiane Anne Agnes, Schwester der beiden Porträtierten, hatte nach Stolberg geheiratet - und sich vermutlich Bilder ihrer Geschwister zusenden lassen.
Das Faltplakat (80 x 60 Zentimeter) ist für 7,50 Euro in der Köthen-Information und in der Buchhadlung Thalia erhältlich. Gedruckt wurden allerdings nur 400 Stück.