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Kleidercontainer Kleidercontainer in Köthen: DRK-Mitarbeiter klagen über illegale Müllentsorgung

Von Katrin Noack 27.07.2016, 17:10
Die Koordinatorin für soziale Arbeit des DRK Anja Guttchen (re.) und die ehrenamtliche Mitarbeiterin Gabriele Reifegerste sortieren die Kleidung in der Kleiderkammer des DRK Köthen in die Regale ein.
Die Koordinatorin für soziale Arbeit des DRK Anja Guttchen (re.) und die ehrenamtliche Mitarbeiterin Gabriele Reifegerste sortieren die Kleidung in der Kleiderkammer des DRK Köthen in die Regale ein. Ute Nicklisch

Köthen - Einen Schafskopf wie kürzlich in Wolfen haben die Mitarbeiter des Kreisverbandes Köthen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in ihren Kleidercontainern bislang zum Glück noch nicht gefunden. Allerdings: „Vor einiger Zeit lag einmal ein toter Hahn in einem Container“, berichtet Anja Guttchen, Koordinatorin für soziale Arbeit beim DRK und zuständig für die Kleidercontainer.

Unbekannte missbrauchen DRK-Container als Mülleimer

Der Kreisverband hat im Altkreis Köthen 20 Container, bei denen die Einwohner ihre Kleidung abgeben können. Vier Stück stehen an der Geschäftsstelle des DRK in der Siebenbrünnenpromenade in Köthen. Allerdings werfen die Leute oft nicht hinein, was dort laut Beschriftung hineingehört: tragbare und gewaschene Kleidung, die in Beuteln oder Tüten verpackt ist. Stattdessen nutzen laut Guttchen die Leute die Container, um darin ihren Müll abzulagern.

Bauschutt habe schon darin gelegen, auch Küchenabfälle und Flüssigkeiten. Das sei für die Mitarbeiter unangenehm. Zudem rieche der Container, gerade bei sommerlichen Temperaturen. „Das ist ein zunehmendes Problem“, hat die Koordinatorin festgestellt.

Kleider muss weggeworfen werden

Denn der eingeworfene Unrat bedeutet für die Mitarbeiter des DRK eine Menge zusätzliche Arbeit, wie Guttchen schildert: „Wenn Müll in dem Container landet, müssen wir alles, was darin ist, entsorgen“. Auch Kleidung, die noch zu verwenden wäre, muss dann weggeworfen werden. „Das DRK bietet in der Kleiderkammer nur gute Sachen an“, betont die Koordinatorin. Ein Container, in dem sich Müll befindet, müsse gelehrt und dann ausgefegt werden, erklärt Guttchen. Mehr sei bisher nicht nötig gewesen.

DRK-Mitarbeiter können nicht viel tun

Viel tun können die Mitarbeiter des DRK nicht, um gegen die vorzugehen, die ihren Müll in die Kleiderboxen werfen. „Wir sehen die Leute nicht, wenn sie die Sachen bringen“, sagt Guttchen. Zudem werden die Container nicht täglich geleert, so dass der Unrat nicht sofort gefunden wird. Eigentlich sollte die Beschreibung auf den Containern ausreichen: Die Beschriftung zählt genau auf, was in den Container gehört und wie es verpackt sein soll. Zudem ist an den Containern an der Geschäftsstelle ein Schild angebracht, das darauf hinweist, dass Teppiche und Unrat dort nicht hineingehören.

Wer ganz sichergehen möchte, dass seine gespendeten Sachen in der Kleiderkammer ankommen, der könne sich auch direkt an das DRK in Köthen wenden. „Die Kleidersäcke können von uns auch geholt werden“, betont Guttchen. In der Kleiderkammer in Köthen bekommen Bedürftige die gespendete Kleidung: Sozialhilfeempfänger, Asylbewerber, Menschen ohne festen Wohnsitz und jene in sozialen Notlagen. (mz)