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Kinostart im April Kinostart im April: Zwölfjährige Johanna aus Köthen spielt bei "Alfons Zitterbacke" mit

Von Doreen Hoyer 21.03.2019, 13:23
Johanna hat bei den Dreharbeiten einige Autogramme gesammelt, die MZ hat schon mehrfach über das Filmprojekt berichtet.
Johanna hat bei den Dreharbeiten einige Autogramme gesammelt, die MZ hat schon mehrfach über das Filmprojekt berichtet. Ute Nicklisch

Köthen/Halle - Der erste Tag begann etwas chaotisch. Judith Zimmer suchte in Halle das Christian-Wolff-Gymnasium, fand unter der angegebenen Adresse aber das Sigmund-Jähn-Gymnasium. „Bis dann klar wurde, dass für die Dreharbeiten ein neues Schild an der Schule angebracht worden war“, erinnert sich die Köthenerin an jenen Tag im Sommer 2018. Sie war nach Halle gefahren, um ihre Tochter Johanna zum Film-Set zu bringen.

Denn die heute Zwölfjährige spielt im neuen Kinofilm „Alfons Zitterbacke“ mit. Einer der Drehorte war das hallesche Gymnasium. „Ich habe eine Klassenkameradin von Alfons gespielt“, berichtet Johanna. Bei insgesamt 13 Drehtagen in den Sommerferien war sie mit dabei. Dabei hatte Johanna ursprünglich gar nicht damit gerechnet.

Vor Jahren, erzählt Mutter Judith Zimmer, habe sie von einem Castingaufruf für einen Märchenfilm gehört und ihre Tochter bei einer Agentur angemeldet. Es meldete sich aber niemand und die Familie hakte die Sache ab. Völlig überraschend habe sie dann im vergangenen Sommer eine Nachricht der Castingagentur bekommen, erinnert sich Judith Zimmer. Johanna wurde zu zwei Vorstellungsrunden für Komparsen eingeladen und schließlich als eine der Klassenkameradinnen ausgewählt. Damit ist sie bei vielen Szenen im Hintergrund dabei - auch bei solchen, die im halleschen Nordbad oder im Luftfahrtmuseum Merseburg gedreht wurden.

Stolz zeigt die Schülerin Autogramme und Fotos, die sie mit bekannten Schauspielern gemacht hat

„Im Trailer für den Film bin ich schon zu sehen“, freut sich die Gymnasiastin. Der Streifen, der am 11. April in den Kinos starten wird, zeigt die Abenteuer des zehnjährigen Alfons Zitterbacke, der später Erfinder und Astronaut werden will, dem aber auf dem Weg dahin allerhand lustige Missgeschicke passieren. Bekannt ist die Figur unter anderem durch die Verfilmung aus den 1960er Jahren und die populären Kinderbücher von Gerhard Holtz-Baumert.

Um sich damit vertraut zu machen, hat auch Johanna vor den Dreharbeiten noch einmal in die Bücher geschaut. Obwohl die Filmarbeiten teilweise anstrengend gewesen seien - Sommerhitze und immer wieder Szenen wiederholen - habe ihr alles sehr viel Spaß gemacht, berichtet sie. Stolz zeigt die Schülerin Autogramme und Fotos, die sie mit bekannten Schauspielern wie Devid Striesow und Katharina Thalbach gemacht hat. Beide sind auch im neuen „Zitterbacke“-Film zu sehen.

„Am Anfang war die Rede von drei Drehtagen, dann wurden es doch 13“

Möglicherweise entdeckt man im Film dabei auch Johannas Schultasche, die sie quasi als Equipment selbst mitbringen musste. Die Kleiderwahl war auch nicht so einfach: „Die T-Shirts sollten zum Beispiel nicht gemustert sein und auch nicht schwarz.“ Eine richtige Schauspielergage erhielt die Komparsin aus Köthen für ihren Einsatz nicht, aber zumindest eine Aufwandsentschädigung für die Fahrten zu den Drehorten.

Das Ganze sei aufwendiger gewesen als anfangs gedacht, berichtet Johanna. „Am Anfang war die Rede von drei Drehtagen, dann wurden es doch 13.“ Zum Glück waren Sommerferien, sodass sie Zeit dafür hatte. Die meisten anderen Kinder und Jugendlichen am Filmset, berichtet Johanna noch, seien aus dem Leipziger Raum gekommen. „Und dann noch ich aus Köthen.“

Ob sie später einmal Schauspielerin werden möchte oder einen ganzen anderen Beruf wählt, weiß Johanna noch nicht. Sie hätte aber schon Lust, in weiteren Filmen mitzuwirken. „Wenn es sich ergibt, ist das toll. Aber wir forcieren das nicht“, meint ihre Mutter Judith Zimmer dazu. (mz)