Kinder früh für Bücher begeistern Kinder früh für Bücher begeistern: "Bummi" in Aken erhält Anerkennung als "Sprach-Kita"

Aken - Am Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes, da soll es leben, das Buch - und da nutzt man den Welttag des Buches und fängt am besten schon bei den Kleinsten an, das Geräusch des Umblätterns der Seiten zu einem vertrauten, geliebten Geräusch zu machen.
In der Akener Kindertagesstätte „Bummi“ wurde der Welttag des Buches begangen. Und es gab gleich doppelt Grund zur Freude. Zunächst erschien Heike Airoldi, die in der Akener Bibliothek über rund 12.000 Zeilenwerke regiert, und las den Kleinen und auch den schon etwas Größeren vor.
Von einem etwas unbotmäßigen kleinen Raben, der sich gar übler Verhaltensweisen befleißigte, beim Essen in die Schüssel mit der Tomatensoße hopste, weder Bitte noch Danke sagen, sondern besser gleich hauen wollte.
Bummi-Kita in Aken nun offiziell „Sprach-Kita“
So geht es gut mit dem Lernen der Liebe zum Buch – umso mehr notwendig, wenn man als zweite Überraschung des Tages die Plakette überreicht bekommt, die die Bummi-Kita nun offiziell als „Sprach-Kita“ ausweist. Awo-Geschäftsführer Frank Pelzer - der Kreisverband ist Träger der Kindereinrichtung - brachte Kita-Leiterin Simone Franke die Tafel aus Köthen mit, und man posierte stolz im Nieselregen, bevor es wieder in den Essenraum ging, der diesmal Lesezimmer war.
Die Plakette hat man sich redlich verdient; gibt es doch schon seit längerem immer wieder besondere Projekte, die mit Sprache zu tun haben. Da kam schon Bürgermeister Bahn zum Vorlesen vorbei, wöchentlich gibt es ein Englisch-Angebot. Und Erzieherin Kathrin Zehle ist Sprachfachkraft und weiß am allerbesten, was Sprache alles sein kann. „Sie ist schlicht nicht weniger als der Schlüssel zur Welt. Kontakt zu anderen Menschen und Kulturen - ohne Sprache unmöglich.“
Sprache soll im Alltag der Kinder gelehrt werden
Das mit dem Schlüssel ist auch gleich das Motto des vom Bundesfamilienministerium geförderten Projektes der Sprach-Kitas, das besonders Wert darauf legt, Sprache im Alltag der Kinder zu lehren; zusammen mit den Eltern und natürlich mit den Kindern und für die Kinder. Bald steht auch ein Bibliotheksbesuch an - für einige der Kleinen allerdings nichts Neues mehr. Denn nicht wenige von ihnen erkannten gleich die Bücherei-Tante Heike wieder.
Und wenn die Kleinen von den Großen weiter so eifrig ans geschriebene und gesprochene Wort herangeführt werden, Eltern wie zu früherer Zeit auch gern Gute-Nacht-Geschichten vorlesen - dann kann es gut sein, dass die Kleinen es gar nicht erwarten können, schon bald ganz allein ihr allererstes Buch zu lesen und sie, die Bücher, auch noch als Fenster zu anderen Welten und als Freunde fürs Leben zu begreifen, wenn sie selbst schon Eltern und Großeltern geworden sind. (mz)
Vom Welttag des Buches haben auch 201 Schülerinnen und Schüler der Kastanienschule Köthen, der Köthener Grundschule „Wolfgang Ratke“ und der Sekundarschule Rüsternbreite profitiert. Sie erhalten kostenlos das Welttagsbuch „Lenny, Melina und die Sache mit dem Skateboard“.
Rund um den Welttag des Buches am 23. April feiern deutschlandweit Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte ein großes Lesefest. Zu diesem Anlass erscheint bereits seit 1997 jedes Jahr ein neues Buch aus der Reihe „Ich schenk dir eine Geschichte“.
In Köthen haben sich die drei Schulen mit neun Klassen an einer Buchgutscheinaktion beteiligt. Sie können sich nun über den von der Stiftung Lesen in Zusammenarbeit mit dem cbj Verlag, der Deutschen Post und Partnern herausgegebenen Roman „Lenny, Melina und die Sache mit dem Skateboard“ von Sabine Zett freuen. Bundesweit kommen rund eine Million Kinder in den Genuss, das Buch zu erhalten.