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Kfz-Handwerk Kfz-Handwerk: So sehen Sieger aus

Von Claus Blumstengel 27.06.2012, 17:43

Würflau/MZ. - Kaum zu sagen, wer von beiden stolzer ist auf das Ergebnis des diesjährigen Wettbewerbs der Handwerkskammer Halle - Kfz-Meister Mario Keller oder sein Geselle Florian Träger. Der hat, kurz nachdem er mit seiner Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker fertig geworden war, bei jenem Wettbewerb des Kfz-Handwerks im Kammerbezirk den ersten Platz belegt. Der 23-jährige war damit der erste Kammersieger überhaupt, der in Kellers Werkstatt in Würflau ausgebildet wurde.

"Ich bin stolz darauf, dass der diesjährige Sieger aus meiner Werkstatt kommt", sagt Kfz-Meister Keller unumwunden. Längst vor Beginn des Wettbewerbs hatte er entschieden, seinen Lehrling nach der Ausbildung zu übernehmen. Dessen Leistungen - Florian Trägern schloss die dreieinhalbjährige Ausbildung mit einem Durchschnitt von 1,9 ab - sein großes Interesse am Beruf, Ehrgeiz und Zuverlässigkeit gaben den Ausschlag.

"Anfangs war ich ganz schön nervös, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt. Aber als wir die Aufgaben bekamen, war ich in meinem Element und es hat mir sogar Spaß gemacht", schildert der Kammersieger den Ablauf des Ausscheids in Halle. Zehn junge Kfz-Mechatroniker - die Besten ihrer jeweiligen Innung - mussten in sechs Prüfungen Wissen und Können unter Beweis stellen, darunter das Auslesen eines Diagnosegerätes und die Suche nach Fehlern, die zuvor in ein Fahrzeug eingebaut worden waren. Gerade die mitunter komplizierte Suche nach einem Fehler reizt Florian Träger an seinem Beruf.

"Jedes Auto ist eine neue Herausforderung", sagt er. Manches finde der Kfz-Mechatroniker sofort, etwa einen Marderbiss. Der lasse sich mit Hilfe von Messgeräten schnell aufspüren. Die Suche nach anderen Macken - bis etwa ein Defekt in einem Steuergerät gefunden wird - dauere manchmal ziemlich lange. In solchen Situationen zeigt sich dann der Ehrgeiz des Kötheners. Für Florian Träger gab es nur diesen einen Berufswunsch. Sein Vater, der die Kfz-Werkstatt in Würflau kennt, gab ihm den Tipp, dort doch mal nachzufragen.

Florian Träger hat sich dann dort beworben und zuerst ein Praktikum gemacht. Der Meister muss einen guten Eindruck von dem ruhigen jungen Man gewonnen haben; denn als das Praktikum beendet war, sagte Mario Keller kurz und bündig: "Ich nehme dich."

So ein Praktikum sei ein guter Weg, sich um eine Lehrstelle zu bewerben, sagt Mario Keller. Inzwischen gebe es zwar schon mehr Kfz-Werkstätten als Bewerber um die einst heiß begehrte Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, nicht selten hätten die Schulabgänger aber nicht die nötigen Voraussetzungen.

Der Sieger im Wettbewerb der Handwerkskammern auf Landesebene wird anschließend zum Bundeswettbewerb delegiert. Florian Träger, der mit der Kfz-Innung Köthen zum Kammerbezirk Halle gehört, kann allerdings nicht am Bundesausscheid teilnehmen. Dort wird der Sieger aus dem Bereich der Handwerkskammer Magdeburg hinfahren. Der war noch einen Tick besser als er.