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Jugendamt Anhalt-Bitterfeld Jugendamt Anhalt-Bitterfeld: Bei Misshandlung von Kindern wird durchgegriffen

20.08.2014, 14:04
Die häusliche Gewalt gegenüber Kindern hat zugenommen.
Die häusliche Gewalt gegenüber Kindern hat zugenommen. DPA/Symbol Lizenz

Köthen - Körperliche Misshandlung, sexueller Missbrauch, Vernachlässigung und offensichtlicher Drogenkonsum sind typische Fälle, in denen das Jugendamt sofort einschreitet und ein Kind aus der Familie nimmt. „Inobhutnahme“, heißt das im Sprachgebrauch von Claudia Schultz, Sachgebietsleiterin Allgemeiner Sozialer Dienst beim Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

„Neben der Polizei sind wir die einzige Stelle, die den Eltern ein Kind vorübergehend wegnehmen kann“, erklärt Schultz. „Das ist ein harter Eingriff, für den es wichtige Gründe geben muss.“ Und auch dann geschieht die Inobhutnahme und die damit verbundene Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung oder einer Schutzstelle zunächst nur für zwei bis drei Tage. Danach muss ein Familiengericht entscheiden, wie es weiter geht.

Die Zahl der Inobhutnahmen ist in Anhalt-Bitterfeld von 99 im Jahr 2010 auf 103 im vergangenen Jahr gestiegen. Doch es werden weitaus mehr Fälle von angenommener Kindeswohlgefährdung angezeigt.

Schulen, Ärzte, Kindergärten, Nachbarn, aber auch Verwandte wenden sich, oft auch anonym, an den Allgemeinen Sozialen Dienst bei Jugendamt. 16 Mitarbeiter gehen dort den Dingen auf den Grund. Durch eine rechtzeitig eingeleitete sozialpädagogische Familienhilfe können oft Eingriffe in das elterliche Sorgerecht vermieden werden. Für solche Familienhilfen gibt der Landkreis Anhalt-Bitterfeld pro Jahr rund 2 Millionen Euro aus. (mz/uli)