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Italienisches Restaurant "Caruso" Italienisches Restaurant "Caruso" in Köthen: Der ungarische Padrone mit sizilianischer Küche

Von Daniel Salpius 10.12.2017, 11:00
Liebhaber der italienischen Küche: Molnàr Krisztiàn ist Chef des Restaurant „Caruso“ in Köthen.
Liebhaber der italienischen Küche: Molnàr Krisztiàn ist Chef des Restaurant „Caruso“ in Köthen. Heiko Rebsch

Köthen - Im Restaurant „Caruso“ am Köthener Markt kehrt schon mal die Prominenz ein, Jürgen Drews zum Beispiel. Ein gerahmtes Foto an der Wand zeigt den Caruso-Chef Krisztiàn Molnàr mit dem Schlagersänger. „Mit seiner Musik kann ich nicht viel anfangen, ich komme nicht aus Deutschland“, bekennt er.

Molnàr ist Italiener - könnte man wohl meinen. Immerhin ist das „Caruso“ unter den Restaurants mit mediterranem Flair und italienischer Küche eine gut besuchte Adresse in der Region. Der Chef allerdings - man könnte es am Namen erkennen - ist gebürtiger Ungar. Er stammt aus Heviz, einem Kurort in der Nähe des Balaton. Seit gut zwölf Jahren lebt er in Köthen.

Ein ungarisches Restaurant zu eröffnen, wäre ihm trotzdem nie in den Sinn gekommen. „Ich bin kein Freund der ungarischen Küche - zu scharf, zu deftig, zu schwer.“ Die italienische Küche dagegen sei weitaus gesünder und vielfältiger. Ob Fleisch, Fisch, Pasta, Antipasti oder Pizza - jeder finde etwas Leckeres.

Original italienischen Rezepte aus Sizilien

Überhaupt hätte Italien einfach alles: Meer, Strände, Geschichte, Mode, Autos, Essen... So sehr er das Land bewundert, von Italienern - „besonders von den Männern“ - hält er nicht viel. Wirtschaftlich bekämen sie nichts hin. „Würde man alle Italiener aus Italien raus schmeißen und Deutsche rein setzen, Italien wäre das erfolgreichste Land der Welt“, witzelt er.

Der Gastronom scherzt überhaupt gerne. Denn die Skepsis gegenüber Italienern kann man ihm nur halb abkaufen. Schließlich ist er mit einer Sizilianerin verheiratet. Sie und sein Schwager garantieren in der Küche für die original italienischen Rezepte. „Papardelle Funghi e olio di tartufo“, zum Beispiel - italienische Bandnudeln mit Pilzen in einer Trüffelsahnesouce mit gehobeltem Parmesan - eine Spezialität des Hauses.

Der Chef selbst steht nicht in der Küche. Seine Metiers sind Service und Kellnern. So kennt er denn auch seine Gäste. „Viele sind Stammkunden.“

Restaurant-Chef Molnàr wirkt sogar ein wenig wie ein italienischer Padrone

Eine Begrüßung, ein paar persönliche Worte, ein kleiner Spaß und ein Lächeln vom Chef - so gut wie jedem, der an diesem Tag durch die Tür tritt, wird diese Ehre zuteil. Molnàr wirkt dabei sogar ein wenig wie ein italienischer Padrone.

Alle kommen mit allen Angelegenheiten direkt zu ihm. „Ich kann mich gut als Italiener verkaufen“, sagt er. Auch die Sprache beherrscht er. Er müsse ja schließlich seine Frau verstehen.

Krisztiàn Molnàr kann nicht klagen, sein Geschäft laufe gut. Obwohl sein Restaurant viel Platz bietet, könne es ohne Reservierung zu bestimmten Zeiten eng werden. Besonders jetzt zur Weihnachtszeit. Deshalb gehen ihm zurzeit Freunde aus Ungarn im Restaurant zur Hand. Denn wenn der Gastronom eine Sorge hat, ist es die der Personalnot im Gastronomiebereich. (mz)

Restaurant „Caruso“, Marktplatz 5, 06366 Köthen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 11 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 23 Uhr, Samstag und Sonntag von 12 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 23 Uhr. Montag ist Ruhetag.