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«Insel der Lackindustrie» öffnet Pforten

Von Martin Linkohr 21.05.2006, 15:09

Köthen/MZ. - Sowohl zu moderner Farbmesstechnologie zur Sicherung der Farbtongleichheit der Produkte als auch zum Produktionsfreigabelabor und Qualitätsmessgeräten bis hin zu den Abfüllanlagen gaben die Lacufa-Mitarbeiter Auskunft. Rund 3000 verschiedene Artikel gehören zur Angebotspalette des Unternehmens, das 20 000 Tonnen Lacke und Farben jährlich produziert.

"Die LACUFA GmbH in Köthen ist ein wesentlicher Standort unserer Firmengruppe", so Horst Tietjen, der Geschäftsführer der CAPAROL GmbH, zu der das Köthener Werk seit 1992 gehört. Mit einer 111-jährigen Unternehmensgeschichte stelle CAPAROL einen "Markenbegriff für Produkte rund um Gebäude", für Innen und Außen, für Profis wie Heimwerker dar, so Tietjen weiter.

Zu DDR-Zeiten war das Kombinat Lacke und Farben die größte Lackfabrik Europas mit einer jährlichen Produktion von über 50 000 Tonnen Alkydharzlack. In den Wendejahren habe man es sehr schwierig gehabt, erinnert sich Hans-Jürgen Bauer, der Werkleiter der Lacufa GmbH.

Von einst 500 Mitarbeitern seien zwischenzeitlich nur 50 übrig geblieben. Dank Investitionen in Höhe von rund 25 Millionen Euro wurde das Werk Mitte der neunziger Jahre zur modernsten Lackfabrik Europas umgebaut. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen 130 Mitarbeiter. Hinzu kommen sieben Auszubildende, die die Berufe des Lacklaboranten, des Chemikanten und des Facharbeiters für Lager- und Transporttechnik erlernen.

"Als Insel der Lackindustrie in Sachsen-Anhalt müssen wir dafür sorgen, dass wir unseren eigenen Nachwuchs ausbilden", begründet Bauer. Wer sich derweil kreativ betätigen wollte, kam im Rahmen des Familienfests auf dem Werksgelände an einer Bastelstraße auf seine Kosten, wo selbstständig Gestecke, Vasen und Türkränze angefertigt werden konnten. Tipps und Tricks gab hierbei u. a. Annett Strangfeld vom Dresdner Institut für Floristik, das an die Sächsische Bildungsgesellschaft für Umweltschutz und Chemieberufe mbH angegliedert ist. Mit letzterer kooperiert die Lacufa GmbH im Bereich der Aus- und Weiterbildung.

Von der Bastelstraße besonders angetan zeigte sich Anke Heußinger aus Bernburg, die sich über die Gestaltungsmöglichkeiten mit Acrylfarben und Malgel informierte. Die Erzieherin aus einer Kindertagesstätte, die sich eine viertel Stunde Zeit für die Anfertigung einer Bastelarbeit mit 3D-Effekt nahm, resümierte nach ihrem Besuch: "Ich habe hier sehr viele Anregungen und Ideen gesammelt."