Puppenclub aus Dessau Im Puppenland - Museumshof in Chörau präsentiert neue Sonderausstellung

Chörau - Das Karussell rotiert. Die 14 weißen Pferde drehen ihre Runden. Auf ihren Rücken sitzen Kinder. Aus einem Musikplayer schallen Kirmeslieder.
Im Wohnhaus des Museumshofes in Chörau sind demnächst Puppen zu sehen. Im unteren Bereich der Ausstellung zeigt der Puppenclub aus Dessau einige seiner Werke. „Zu Hause nimmt die Kirmes einen halben Raum ein“, sagt Hannelore Weitkamp, die Mitglied des Clubs ist. Pferdekarussell, Riesenrad, Schiffsschaukel und Kettenkarussell konnte die Puppenmacherin mitbringen. Der Blumenstand zum Beispiel musste aus Platzgründen zu Hause bleiben.
Hunderte Puppen hat Hannelore Weitkamp inzwischen hergestellt
Ihre Leidenschaft für Puppen hat Hannelore Weitkamp nach der Wende entdeckt. Mit einem Buch einer Puppenmacherin, das ihre Tochter ihr geschenkt hat, ging alles los. „Ich war so fasziniert, dass ich gesagt habe: Das muss ich probieren.“ Wenn sie an ihre ersten Puppen denkt, muss sie schmunzeln. Über die Jahre entwickelte sie ein Gespür für die richtigen Materialien, den Umgang damit.
Hunderte Puppen hat Hannelore Weitkamp inzwischen hergestellt. In allen Größen. Einige haben lebendige Vorbilder, ihren Enkel zum Beispiel. Sie formt alles von Hand mit einer speziellen Knetmasse - die zarten Ohren, die kleine Nase, die winzigen Finger. In jeder Puppe stecken etliche Stunden.

Der Puppenclub zeigt seine Werke für gewöhnlich einmal im Jahr in der Marienkirche in Dessau. Dieses Jahr musste die Ausstellung coronabedingt abgesagt werden. Im Museumshof in Chörau sind die Puppen diesen und nächsten Sonntag zu sehen - und neben ihnen auch einige Objekte, wie Karussells und Ritterburg. Ebenfalls selbst gemacht.
Mit Aufführungen des „Puppentheaters Traumland - Woitschack“ rundet der Inhaber des Museumshofes die Ausstellung auch dieses Mal wieder ab
Hannelore Weitkamp bekommt dabei Unterstützung von Heiner Seelig, ihrem Partner. Die beiden schlendern immer mal wieder durch Baumärkte - auf der Suche nach neuen Materialien. Zu Hause sägen, bohren, kleben, schrauben und malen sie. Und machen aus alltäglichen Dingen wie Abflussrohren, Brettern, Papierbögen, Ketten und Strohhalmen bunte Kirmesattraktionen. Die meisten mit bunter Beleuchtung - die Lieblingsaufgabe von Heiner Seelig.
Die Puppenausstellung ist eine weitere Sonderausstellung, mit der Torsten Winger die Besucher seines Museumshofes in Chörau faszinieren möchte. Vergangenes Jahr hatte er schon einmal eine Puppenausstellung. Da stellte Gerda Huber unter dem Motto „Ein Zwilling kommt selten allein“ einige ihrer Puppen aus. Sie ist auch dieses Mal wieder dabei, zeigt im Obergeschoss des Wohnhauses einige Puppen zum Thema Märchen. Mit Aufführungen des „Puppentheaters Traumland - Woitschack“ rundet der Inhaber des Museumshofes die Ausstellung auch dieses Mal wieder ab. 2020 war die Puppenausstellung ein Besuchermagnet.
Die aktuelle Puppenausstellung ist am 30. Mai und 6. Juni zu sehen
Dass die Sonderausstellungen zu einem Selbstläufer werden, was Besucher und Aussteller angeht, freut Torsten Winger. Verschiedene Sammler kamen schon auf ihn zu und fragten, ob eine Ausstellung in seinen Räumen möglich wäre. Er plant bereits für 2022. Auch da soll es wieder eine Puppenausstellung geben - noch größer als dieses Jahr.
Die aktuelle Puppenausstellung ist am 30. Mai und 6. Juni, jeweils von 14 bis 17 Uhr, im Museumshof in Chörau, Dorfstraße 6, zu sehen. Für Besucher gelten die coronabedingten Abstands- und Hygieneregeln. Sie können sich über die Internetseite des Museumshofes anmelden oder einfach vorbeikommen. (mz)
Weitere Informationen zum Museumshof in Chörau finden Sie online unter www.museumshof-choerau.de. Torsten Winger sucht übrigens noch Mitglieder für seinen Museumshof-Verein. Wer Interesse hat, der kann sich melden.