Hotel "Stadt Gröbzig" Hotel "Stadt Gröbzig": Eigentümer denken über Verkauf nach

Gröbzig - Im Oktober werden es 25 Jahre, in denen Helga und Harald Ackermann das Restaurant und Hotel „Stadt Gröbzig“ führen. In Eigenregie und nur gelegentlich mit Aushilfskräften.
Ob die beiden Gröbziger ihr Gastwirtjubiläum taggenau begehen, ist aber fraglich. Denn der Gedanke an einen Verkauf des Objektes ist derzeit allgegenwärtig im Kopf der beiden 60-Jährigen.
Krankheit nagt an Kraft der Ackermanns
Sie sind bereit, das zu verkaufen, wofür sie sich ein Vierteljahrhundert eingesetzt haben. Aber nun gilt: Gesundheit geht vor; das Geschäftliche steht an zweiter Stelle. Sie hoffen auf einen Käufer für das Haus im Zentrum der Stadt, das von außen in grüner Fassadenfarbe strahlt und ein Turm dem Gebäude einen historisch-ritterlichen Charme verleiht. Bis zur Veräußerung steht das Ehepaar weiterhin sechs Tage die Woche seinen Gästen zur Verfügung.
Die Melancholie in der Stimme ist unüberhörbar, als Helga Ackermann ein „so schnell wie möglich, wäre uns lieb“ über die Lippen bringt. Es gebe keine Verträge mit Brauereien mehr und auch keine laufenden Kredite oder eine Laufzeit. „Wenn das Objekt ab Oktober jemand nutzen möchte, dann ist es eben Oktober“, setzt Helga Ackermann fort.
Sie kümmert sich um den Service. Doch seit einer schweren Erkrankung ist die Erwerbsfähigkeit auf die Hälfte abgesenkt. Helga Ackermann packt nach Kräften an, doch die sind eben nicht mehr so vorhanden wie früher. Harald Ackermann hat ebenfalls mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Das nagt an der Kraft für die Gastronomie, wenngleich die Motivation, im Dienste des Gastes zu stehen, nicht abgenommen hat.
Saal des Gasthauses ist der einzeige, den es in der Stadt gibt
Ungefähr 1.200 Quadratmeter besitzt das Grundstück. Das Besondere, sagt Ackermann, sei der Saal, der für rund 200 Gäste Platz lässt. Es sei der einzige, den es in der Stadt gebe. Dieser stehe momentan fast das gesamte Jahr leer. Ideen zur potenziellen Saalnutzung kann Ackermann sofort vorlegen. „Der neue Eigentümer könnte zum Beispiel Schaukochen anbieten oder wöchentlich wechselnde Veranstaltungen“, sagt der „Chefkoch“ des „Stadt Gröbzig“.
Ideen hätte er viele; aber die Kraft zum Umsetzen fehle. Fest stehe aber auch, dass das Restaurant bislang vielfach von den Vereinen lebte. Unter anderem vom Werdershausener Carnevalsverein (WCV). Einmal wöchentlich trainieren Tanzgruppen im Saal; im Januar und Februar finden dort die Faschingsveranstaltungen statt.
Ackermanns - sie sind Gründungsmitglieder des WCV - sehen auch nicht Rot, sollte ein neuer Eigentümer sich gegen eine Weiternutzung als Gastronomiebetrieb entscheiden. Schließlich gebe es für die Tanzgruppen mehrere Trainingsorte, wie zum Beispiel Schule oder Kita. Und auch für anderweitige Vereinstreffen, die bisher im „Stadt Gröbzig“ stattfanden, gebe es mit Sportlerheim oder Gartensparte andere Alternativen. (mz)