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Hommage an die Zweiräder Hommage an die Zweiräder: SR-2-Treffen in Drosa begeistert zum zehnten Mal Jung und Alt

Von Karl Ebert 06.05.2019, 09:17
Viele Freunde der alten Mopeds fanden sich am Wochenende wieder in Drosa ein zum zehnten SR2-Treffen.
Viele Freunde der alten Mopeds fanden sich am Wochenende wieder in Drosa ein zum zehnten SR2-Treffen. Karl Ebert

Drosa - Es riecht nach Benzin, nach Kaffee und nach Erbsensuppe. Es knattert unaufhörlich um einen herum. Und wenn dann auch noch die Schalmeienkapelle aus Görzig zu den Instrumenten greift, weiß spätestens jeder: Es ist mal wieder soweit beim SR-2-Treffen in Drosa.

Roland Rauchfuß läuft über das Gelände des Naherholungszentrums und verschafft sich einen Überblick. Die Standfläche ist in Ordnung, die Helfer haben alles im Griff, die Anmeldung läuft und - ganz wichtig - auch die Verpflegung von Teilnehmern und Besuchern ist um Punkt elf Uhr gesichert. „Das ist ganz wichtig“, sagt Rauchfuß, „schließlich soll jeder Gast genügend Zeit zum Schauen und Stärken haben, ehe es auf die große Ausfahrt geht.“

Von Drosa über Wulfen und Trebbichau bis zum Eiscafe Royal in Osternienburg, wo es für alle SR-Fahrer ein Cola-Eis gibt, ehe die Tour dann über Elsnigk, Kleinzerbst, Aken, Trebbichau und Wulfen zurück nach Drosa geht.

Auch von weit her sind die Motorsportfreunde angereist

Trotz anderslautender Prognose spielt den Organisatoren vom SR-2-Club Wulfen auch noch das Wetter in die Karten. „Eine kleine Husche am Sonnabend-Abend. Aber wer die richtige Jacke dabei hat, dem macht das nichts aus“, sagt Rauchfuß und grüßt von weitem Siegfried Kant. Der 82-Jährige ist Ehrenmitglied des Clubs und seine gute Seele.

Auch an diesem Wochenende macht er sich in seiner orange-farbenen Weste nützlich, wo er kann. Er legt die Metallplatten aus, auf denen die Zweiräder sicher stehen können, er verteilt Anmeldeformulare, weist Stellplätze zu und er singt: den SR-2-Song, mit dessen drei Strophen er die Freunde der Mopeds begrüßt, zum Verbleiben auffordert und sie bereits wieder für das nächste Jahr einlädt.

Von ganz schön weit her sind die Motorsportfreunde angereist. Aus Plauen, aus Goslar und aus Helmstedt. Manche sind bereits am Donnerstag angereist und haben in Drosa ihre Campingzelte aufgeschlagen. Aus dem thüringischen Suhl kommt in jedem Jahr Reiner Klemt. „Und der ist ganz wichtig“, sagt Roland Rauchfuß, „denn wer er den Weg nicht findet, dann hinkt die Verpflegung.“

„Vor zehn Jahren sind wir dann auf die Idee gekommen, so ein Treffen durchzuführen“

In Klemts Auto liegen schön sauber verpackt immerhin 1.500 Thüringer Bratwürste, die auf diese Weise ihren Weg nach Drosa finden. Natürlich ist auch Klemt eines von 17 Clubmitgliedern.

Sechs Enthusiasten haben den Verein im Jahr 1999 gegründet. „Vor zehn Jahren sind wir dann auf die Idee gekommen, so ein Treffen durchzuführen“, erzählt Rauchfuß. Der Club hat sich Sponsoren gesucht, deren knapp 50 Namen auch in diesem Jahr fein säuberlich an einer extra angebrachten Tafel aufgelistet waren.

Der Platz im Naherholungszentrum wurde gebucht, die Ausfahrtgenehmigung für die SR bei der Polizei beantragt. „Es war viel Arbeit, aber es hat Spaß gemacht und die Resonanz der vielen Besucher dankt uns das“, erzählt Rauchfuß über die Vorbereitungen, die in jedem Jahr immer schon im Januar beginnen.

Eines ist dem Clubchef ganz wichtig: „Ohne unsere Familien und unsere Frauen und die vielen kleinen Sponsorleistungen, wie Kuchen und Getränke aus dem Ort, würden wir das alles nicht auf die Beine stellen können. Die sind fleißig wie die Bienen.“ (mz)

Ehrenmitglied Siegfried Kant (r.) weist Neuankömmlinge ein.
Ehrenmitglied Siegfried Kant (r.) weist Neuankömmlinge ein.
Karl Ebert