Höhepunkte zum 100. Geburtstag
ZABITZ/MZ. - Doch kurz vor dem festlichen Empfang verdunkelten Wolken den Himmel und es begann, in Strömen zu regnen. Doch davon ließen sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Zabitz die Laune nicht verderben. Sie feierten im Gerätehaus ausgelassen zusammen mit rund 50 geladenen Gästen, darunter der Kreisbrandmeister Matthias Winter und der Leiter der Verwaltungsgemeinschaft Osternienburg Wolfgang Hemmerling, das 100-jährige Bestehen und nutzten den festlichen Rahmen, verdienstvolle Mitglieder zu ehren.
"Der Gedanke, das Jubiläum zu feiern, besteht schon seit vier bis fünf Jahren", erzählt Wehrleiter Andreas Hafermalz. Dabei gibt es nicht einmal offizielle Dokumente, die die Gründung der Feuerwehr Zabitz belegen. Die Kameraden wissen nur: "1909,1910 soll es Leute gegeben haben, die gelöscht haben", erzählt Ilona von der Weiden.
Bei der Suche nach den eigenen Wurzeln greifen die Zabitzer auf geschichtliche Aufzeichnungen der Orte Thurau und Maxdorf, die zu Zabitz gehören, zurück. Darin ist von Brandeinsätzen "einer Art Bürgerwehr", so Andreas Hafermalz, zu lesen. Aus den Maxdorfer Aufzeichnungen ist auch bekannt, dass es um 1910 eine handbetriebene Spritze gegeben haben soll, die Anfang der 30er Jahre rekonstruiert wurde, berichtet der Wehrleiter. Insgesamt aber sind die Überlieferungen spärlich.
"Wir haben ein Traditionsbewusstsein, aber uns fehlt ein bisschen die Tradition", fasst Hafermalz zusammen, dessen Vorgänger auch kaum Informationen hinterlassen haben. Bekannt ist aber zumindest, dass sich der heutige Standort der Feuerwehr ganz in der Nähe des früheren befindet. Auf der Rückseite des heutigen Gebäudes hatten die Kameraden ihr Depot. Und auf Eigeninitiative der Feuerwehrleute wurde 2001 die große Halle errichtet, in der das Tanklöschfahrzeug und der S 4000, Baujahr 1967, stehen. Des weiteren gehört ein ABC-Erkunder, eines von vier Fahrzeugen im Landkreis, die chemische und atomare Stoffe messen können, zur Ausrüstung der Zabitzer Wehr.
Aus der neuesten Geschichte der Wehr kann berichtet werden, dass sie derzeit 28 Mitglieder, darunter acht Frauen, hat. Hafermalz freut sich über den hohen "Frauenanteil". "Sie sind in der Einsatzbereitschaft eine nicht zu unterschätzende Größe", bemerkt der Wehrleiter.
Zu den jüngsten Kapiteln der Feuerwehrgeschichte gehört der Aufbau einer Kinderfeuerwehr. Der vierjährige Jeremy Porschke und die neunjährige Lara-Sophie Fleury sind zwei von acht "Löschteufeln", die von Dominique Fleury betreut werden. "Am meisten freue ich mich auf die Wettkämpfe", meinte Lara-Sophie. Seit Anfang August wird versucht, schon die ganz Kleinen spielerisch an die Aufgaben in der Feuerwehr heranzuführen. Eine Satzung für eine solche Kinderfeuerwehr wird derzeit erarbeitet. Dominique Fleury wird sich im Herbst auch weiterbilden, um die Jugendleitercard (Juleica) zu erwerben.
Die "Löschteufel" sollten dann am Samstag mit einer Übung auch gleich ihre Feuertaufe bestehen. Denn sie starteten nach dem Umzug beim "Löschangriff nass" neben den anderen Mannschaften - außer Konkurrenz natürlich. Aber die Kleinen waren mit Feuereifer bei der Sache. Sie benötigten bei ihrer Premiere 1,05 Minuten. Den Wettbewerb bei den Großen gewannen die Kameraden der gastgebenden Wehr in 27,51 Sekunden vor der Feuerwehr Elbingerode (30,51 sek.) und der Feuerwehr Trinum (36,68 sek.). Einen beachtlichen vierten Platz in der ansonsten durchweg männlichen Konkurrenz belegten die Zabitzer Frauen (37,32 sek.). Die Wertung bei den Jugendfeuerwehren gewann Drosa in 34,22 Sekunden vor Frenz (55,59 sek.). Eine Episode lässt sich in diesem Zusammenhang auch mit dem am Freitagabend einsetzenden Regenguss anfügen: In den letzten Jahren wurde der "Löschangriff nass" immer zum "Zabitzer Nachtausscheid" durchgeführt. Und zwar an jenem Augustwochenende, an dem diesmal das Jubiläum gefeiert wurde. Immer hat es zu diesem nächtlichen Wettbewerb geregnet. "Es war offensichtlich eine gute Idee, ihn dieses Mal auf den Vormittag zu legen", resümierte Andreas Hafermalz.