Hochschule Anhalt Hochschule Anhalt: Studieren wird auch in Köthen teurer

Köthen/Halle (Saale)/MZ/KNO - Für die Studenten der Hochschule Anhalt wird das Studium teurer. Der Grund: Das Studentenwerk Halle, das auch die Hochschule mit ihren drei Standorten Köthen, Dessau und Bernburg betreut, bekommt vom Land Sachsen-Anhalt ab diesem Jahr weniger Geld. Und das hat für die etwa 8 000 Studenten höhere Semesterbeiträge, höhere Preise für das Essen in der Mensa und höhere Mieten für die Zimmer im Wohnheim zur Folge.
„Das Studentenwerk Halle bekommt jetzt 1,25 Millionen Euro Zuschüsse vom Land“, sagte Volkmar Thom, Geschäftsführer des Studentenwerks Halle, auf MZ-Nachfrage. Dies sei die Hälfte dessen, was der Einrichtung noch 2013 zur Verfügung stand. Um die Kosten für den Betrieb von Wohnheimen und Mensen weiter zu sichern und auch kulturelle und Beratungsangebote anbieten zu können, müsse das Studentenwerk die Beiträge und die Preise anheben, erklärte Thom.
In Sachsen-Anhalt werden die Studenten der Hochschulen von den Studentenwerken Magdeburg und Halle betreut. Sie sind Anstalten öffentlichen Rechts und übernehmen Dienstleistungen wie den Betrieb von Wohnheimen, Mensen, und psychosozialen Beratungsstellen. Dafür bekommen sie Zuschüsse vom Land. Sie wurden jetzt von 4,5 auf 2,1 Millionen Euro gekürzt. Magdeburg und Halle teilen sich diesen Betrag.
Für die Studenten sind die Erhöhungen bereits spürbar. Seit dem Wintersemester 2013/14 kostet der Semesterbeitrag statt 50 nun 60 Euro. Die Mieten für ein Wohnheimzimmer samt Nebenkosten sind zum Jahresbeginn von durchschnittlich 195 auf 220 Euro gestiegen. „Im Moment sind die Preise in etwa so wie auf dem freien Markt“, erklärte der Geschäftsführer. Für Studenten aus sozial schwachen Familien und vor allem für die zahlreichen ausländischen Studierenden an der Hochschule Anhalt biete das Wohnheim aber noch immer eine günstige Alternative. „Sie haben auf dem freien Markt keine guten Chancen.“
Sachsen-Anhalt liegt mit Unterstützung unter anderen Bundesländern
Doch es werden noch weitere Kosten in diesem Jahr auf die Studenten zukommen. Das Essen in der Mensa wird um 20 bis 30 Prozent pro Essen teurer. Derzeit kostet ein Hauptgericht noch zwischen 1,50 und 2,90 Euro. „Diese Preise sind in allen Mensen des Studentenwerks gleich“, betonte Thom. Und das, obwohl zum Beispiel die Mensa am Weinberg-Campus in Halle deutlich größer sei als die in Köthen oder Dessau und damit im Betrieb günstiger.
Für den Geschäftsführer des Studentenwerks ist die Kürzung der Zuschüsse seitens des Landes eine problematische Entwicklung. „Der Student wird immer mehr an den Kosten beteiligt.“ Die finanzielle Unterstützung des Landes liege mit sechs Prozent deutlich unter der anderer Bundesländer. Von einem Studium abschrecken lassen sich die Studenten aber noch nicht, so Thom.