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Hochschule Anhalt Hochschule Anhalt: Orientierungsstudium MINT soll Frauen zum Studieren bewegen

Von Katrin Noack 16.07.2016, 12:00
Die Hochschule Anhalt möchte mehr junge Frauen für die MINT-Fächer gewinnen. Das Konzept des Probestudiums könnte auch für andere Fachbereiche eine Möglichkeit sein.
Die Hochschule Anhalt möchte mehr junge Frauen für die MINT-Fächer gewinnen. Das Konzept des Probestudiums könnte auch für andere Fachbereiche eine Möglichkeit sein. Heiko Rebsch

Köthen - Ist ein Studium der Informatik, des Maschinenbaus oder der Biotechnologie das Richtige für mich? Das können ab dem kommenden Wintersemester 2016/ 2017 junge Frauen an der Hochschule Anhalt bei einem Orientierungsstudium MINT - also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik - herausfinden.

Mit diesem „Studium auf Probe“ und anderen Initiativen möchte die Hochschule mehr junge Frauen als Studentinnen gewinnen. Und ihnen die Unsicherheit bei der Wahl ihres Studiums nehmen.

Noch gibt es an der Einrichtung vergleichsweise wenige junge Frauen in Studienfächern wie Informatik und Elektrotechnik, berichtet Corinna Bade der MZ. Die Professorin für Informationsmanagement ist Projektleiterin der Initiative „Make up your MINT“, die Schülerinnen für ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium begeistern will.

Aus verschiedensten Bereichen wählen

Sie kennt sich auch mit dem Orientierungsstudium MINT aus, gewissermaßen der Fortsetzung von Schnupperpraktikum MINT Lab. „Die Studentinnen können Module aus vier Bereichen nach ihren Interessen wählen und auch, ob sie ein oder zwei Semester studieren wollen“, beschreibt die Professorin den Aufbau des Studiums.

Die Bereiche umfassen Kurse der Fachbereiche Informatik und Sprachen, Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen und auch der Prozesstechnik und der Angewandten Biowissenschaften. Außerdem werden den Studentinnen auch die Grundlagen für das Studium wie etwa die Mathematik gelehrt.

Schlüsselkompetenzen und Praxiseindrücke vorgesehen

Bei der Wahl der Fächer und auch während des Studiums soll es eine intensive Beratung geben, die Mentorinnen aus den Fachbereichen übernehmen. Das können Mitarbeiterinnen der Fächer oder auch Professorinnen sein.

Außerdem gibt es Hilfe bei der Bewältigung des Studiums: Es wird Kurse geben, bei denen Schlüsselkompetenzen erworben werden. Etwa, wie Teamarbeit funktioniert, oder mit welchen Strategien sich der Lernstoff am besten einprägt.

Auch praktische Einblicke wird es geben. „Wir planen Exkursionen zu Firmen, damit die Frauen sehen, wofür sie studieren“, erklärt Bade.

Modell für weitere Studiengänge?

Studentinnen, denen das Orientierungsstudium an der Hochschule gefällt, können danach regulär weiterstudieren und ihre Leistungen aus dem „Probestudium“ anerkennen lassen.

Den Vorteil sieht die Professorin darin, dass in einem rein weiblichen Studiengang eine andere Dynamik entstehen kann, als bei einem gemischten. So könne bei den Frauen die Unsicherheit gegenüber einem naturwissenschaftlich-technischen Studium abgebaut werden - eine Hürde für viele.

Ein Modell, dass freilich für alle Studienanfänger funktionieren könnte, weiß die Professorin. „Die Eingangsphase ist sehr schwierig“, ist sich Bade bewusst, dass dies alle Studenten betrifft. Mit dem Orientierungsstudium MINT, das zunächst für sieben Jahre über den Sozialfonds der Europäischen Union gefördert ist, könne man das Projekt testen und später vielleicht allen Studenten anbieten.

Bewerben kann sich jede interessierte junge Frau, die eine Berechtigung für ein Studium an einer Hochschule hat. Bei Julia Schinköthe, Lohmannstraße 23, Raum 322, Telefon 03496/673132 oder E-Mail: [email protected] können sie sich über das Studium informieren und anmelden.

(mz)