1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Groß gegen klein im Altkreis Köthen: Groß gegen klein im Altkreis Köthen: Zu große Biotonnen in 2.000 Haushalten

Groß gegen klein im Altkreis Köthen Groß gegen klein im Altkreis Köthen: Zu große Biotonnen in 2.000 Haushalten

Von Ute hartling-Lieblang 13.08.2015, 07:45
Bio-Tonnen stehen beim Entsorger bereit.
Bio-Tonnen stehen beim Entsorger bereit. Gehrmann/Archiv Lizenz

Köthen - Post von den Anhalt-Bitterfelder Kreiswerken haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Haushalte im Altkreis Köthen erhalten. Darin wird informiert, dass es zum Austausch von großen gegen kleine Biotonnen kommt. Und zwar überall dort, wo die Haushaltsgröße derzeit nicht mit der Größe der Biotonnen übereinstimmt. Wie Geschäftsführer Hartmut Eckelmann der MZ auf Nachfrage mitteilte, ist in der Abfallsatzung für den Landkreis Anhalt-Bitterfeld geregelt, dass pro Kopf 60 Liter Normvolumen beim Bioabfall kostenlos entsorgt werden.

Dass auf zahlreichen Gehöften, vor allem auch in ländlichen Gebieten, heute noch größere Biotonnen stehen, hänge mit einer Übergangsregelung nach der Kreisfusion zusammen. Erst zum 1. Januar 2011 wurde eine einheitliche Abfallentsorgungssatzung für die Altkreise Bitterfeld, Köthen und Teile von Anhalt-Zerbst eingeführt. Während zum Beispiel im Altkreis Bitterfeld keine übergroßen Biotonnen genutzt werden, sei das in Köthen in etwa 2.000 Haushalten aber noch der Fall.

Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Verchipung der Abfalltonnen habe sich das nun aber als Problem herausgestellt, sagte Eckelmann. Außerdem gehe es darum, auch im Bereich der Biotonnen Gerechtigkeit für alle Bürger herzustellen.

120-Liter-Tonne für Zwei-Personen-Haushalt

Wenn also ein Zwei-Personen-Haushalt heute noch über eine 240-Liter-Biotonne verfügen sollte, muss er diese nun gegen eine 120-Liter-Tonne umtauschen (ab drei Personen 240 Liter), die dann weiterhin zusammen mit der Restmülltonne 14-tägig kostenlos entleert wird. Für jene Haushalte, denen die zugewiesene Biotonne zu klein ist, habe man aber eine Lösung, so Eckelmann. Für jede weitere Tonne müssten dann pro Entleerung 3,66 Euro (240 Liter) und 1,83 Euro brutto (120 Liter) gezahlt werden.

„Wir kommen den Bürgern aber auch entgegen“, so der Geschäftsführer. Niemand müsse die zusätzliche Biotonne das ganze Jahr über nutzen und bezahlen. In der Regel sei es sinnvoll, den Zeitraum auf März bis Oktober zu begrenzen. Also auf die Zeit, in der besonders viel Bioabfall in den Gärten anfällt. Im Altkreis Bitterfeld nutzen diese Möglichkeit laut Eckelmann schon rund 700 Haushalte. Auch im Altkreis Köthen hätten inzwischen 400 Haushalte Bedarf an einer zusätzlichen Biotonne angemeldet.

Vereinfacht werden soll das Prozedere im kommenden Jahr mit der Einführung der Verchipung. Dann würde ohnehin nur noch das erfasst, was auch tatsächlich draußen steht, sagte der Geschäftsführer der MZ.

Wie die MZ bereits berichtete, sollen laut Beschluss des Kreistages ab 1. Januar 2016 die Banderolen an den Mülltonnen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld Geschichte sein. Dann soll der Chip, der die Tonnen sozusagen personalisiert, flächendeckend Einzug halten. Rund 90.000 Behälter müssen im Landkreis damit ausgestattet werden. Die Kosten für die Einführung der Verchipung liegen nach derzeitigen Schätzungen bei rund 630.000 Euro. Die sich aber relativieren, wenn man berücksichtigt, dass mit der Abschaffung der Banderolen auch Kosten gespart werden.

So unter anderem dadurch, dass die Verwaltungsarbeiten verringert und am Ende auch die Tourenpläne optimiert werden können. Allein beim Tourenplan könnten bis zu 100 000 Euro im Jahr gespart werden. Hinzu kämen Einsparungen von jährlich etwa 15000 Euro bei den Vertriebs- und Herstellungskosten für die Banderolen. (mz)