Neue Rockband Gitarre, Schlagzeug, Bass: „Wasted“ spielen mehrere Konzerte in Köthen
Die junge Nachwuchsband aus Köthen spielt treibende Rockmusik und möchte ihr Publikum so „zum Ausrasten bringen“. Nun stehen erste Live-Shows im Altkreis an.
Köthen/MZ - Am Abend davor sind Maurice Kälin, Florian Rietz und Elias Feldhaus schon einmal an dem Ort, wo sie in 24 Stunden ihre erste Live-Show spielen werden. Vor zwei Konzertlautsprechern stehen die drei Musiker im schummerig ausgeleuchteten Jugendfreizeitzentrum Osternienburg und schauen sich um.
Elias hat sich gerade eine Zigarette angezündet, als er sagt: „Prinzipiell machen wir einfach Musik, auf die wir Spaß haben. Wir wollen uns da nicht so begrenzen.“ Auch Florian zögert, sich auf einen Stil festzulegen: „Manche stecken uns in die Punk-Richtung“, sagt er, „aber dann versteifen sich die Leute darauf und haben Erwartungen. Schubladendenken ist einfach uncool.“
Erste Single „Down mit mir“ ist einziger Song mit deutschem Text
Fest steht: Was die junge Band aus Köthen da zimmert, sind echte Rockbretter, die mit verzerrter Gitarre, viel Trotz in der Gesangsstimme und in den Texten, treibenden Schlagzeugbeats und drückendem Bass gnadenlos nach vorne preschen – wie etwa in der ersten Single mit dem Titel „Down mit mir“. Die allerdings, wie die drei mehrmals betonen, der erste und einzige Song mit deutschem Text ist. Alle anderen Titel sind auf Englisch – wie auch der Bandname.
„Wasted“, so haben die drei Jungs ihre Band genannt. Maurice, 18 Jahre alt, spielt darin Gitarre und singt. Er besucht derzeit noch das Ludwigsgymnasium in Köthen, so wie Elias, 19 und Bassist, die Freie Schule Anhalt. Florian, 22 und ehemals Ludwigsgymnasium, hat die Schule hinter sich. Der Drummer macht eine Ausbildung als Tontechniker an der Oper Leipzig. Aber das ist eigentlich völlig egal. „Die Leute zum Ausrasten bringen“, so fasst Florian zusammen, was die drei miteinander vorhaben. Maurice und Elias nicken zustimmend.
Wenn es geil ist, wird ein Song draus.
Maurice Kälin, Wasted
Vorbilder seien für sie Bands wie Blink-182 und Green Day aus den USA oder Die Ärzte aus Deutschland, erzählen die drei. Und nicht nur die blondierten Haare von Maurice und Florian erinnern an die frühen Tage dieser ikonischen Pop-Punk-Bands. Noch etwas verbindet Wasted mit ihren berühmten Vorbildern: Genau wie die besteht nämlich auch die Köthener Nachwuchsband aus drei Jungs, die Gitarre, Bass und Schlagzeug spielen – sozusagen die instrumentale Urknete einer jeden Punkband. „Wir machen einfach eine neue Generation auf“, sagt Florian.
Maurice habe er kennengelernt, erzählt der Schlagzeuger, als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler alle Deutschrap hörten, während die beiden „eher so die emotionale Schiene“ fuhren. Sie hätten sich auf dem Schulhof gesehen und gespürt, dass es passen könnte. Auf Instagram habe er Maurice schließlich angeschrieben, berichtet Florian, und es begann sich eine Freundschaft zu entwickeln. Elias sei dann später über den Freundeskreis dazugekommen. Seit dem Januar sind die drei nun eine Band. In der alle ihre Ideen einbringen: „Wenn es geil ist, wird ein Song draus“, fasst Sänger Maurice zusammen.
„Wasted“ spielen am 17. und am 24. Juni Konzerte in Köthen
Eigentlich wollten Wasted dieser Tage ihre erste EP fertigstellen. Doch dann hätten sich Konzertmöglichkeiten ergeben, erzählen sie, und so ließen sie die Aufnahmen erst einmal ruhen. Denn nach dem Auftritt in Osternienburg folgen weitere Termine: Am 17. Juni werden sie beim Bandcontest im Schlosspark Köthen spielen und am 24. Juni bei den Studententagen Köthen. Für Maurice kein Grund, nervös zu werden: „Ich habe vor allem richtig Bock zu spielen“, sagt der Sänger.