Geschäftsidee Geschäftsidee: Der Disco-Macher
KÖTHEN/MZ. - Egal, ob Disco oder Hochzeit: Was nicht fehlen darf, sind Musik und ein tanzendes Lichterspiel. Diese i-Tüpfelchen hat Oliver Pilch zu seiner Leidenschaft erklärt. Was der Köthener mit Lichteffekten und Nebelmaschine alles zaubern kann, bewies er eindrucksvoll im August vergangenen Jahres bei der Nacht der Kirchen, als er die Marienkirche in ein Farbenmeer tauchte.
Die Passion für Lichtkunst und musikalische Unterhaltung reicht bei Pilch in die Kindheit zurück. Am 11.11. 1974 in Köthen geboren, begeistert sich der junge Oliver früh für den Karneval: "Wir haben uns immer den Umzug angeschaut", erzählt Pilch. "Später habe ich auch in der Bütt gestanden." Die Liebe zum Karneval ist bis heute geblieben. "Seit 2006 bin ich im Herrenballett", gibt der 38-Jährige ohne Scham zu. "Wir heißen die Pelzteichnixen."
Die Begeisterung für bunte Unterhaltung setzt sich in der Schule fort. Zuerst besuchte Pilch die Sigmund-Jähn-Schule und legte dann das Abitur am ehemaligen Gymnasium an der Rüsternbreite ab, der früheren Ernst-Thälmann-Schule. In der Sigmund-Jähn-Schule beginnt seine Karriere. "Wir hatten einen Schulclub und dieser hat für die Schüler immer eine Disco veranstaltet. Es war immer voll", schildert Pilch. "Ich habe bereits damals am DJ-Pult gestanden." Aus Autoscheinwerfern bastelten die Club-Mitglieder Strahler und der Trafo wurde vom Physiklehrer gesponsert. "Unsere Lehrer haben uns kräftig unterstützt. Sie haben auch für die Sicherheit gesorgt, waren also sozusagen die Türsteher", erinnert sich der 38-Jährige lachend.
Der Club löste sich auch mit dem Wechsel zum Gymnasium nicht auf. "Wir durften die ganze Ausrüstung aus der Sigmund-Jähn-Schule weiter nutzen. Es musste nur jeder mit anfassen, um alles in die Thälmann-Schule zu schaffen."
Nach dem Abitur absolvierte Oliver Pilch eine Lehre zum Kommunikationstechniker, ein Beruf, der sich perfekt mit seiner Leidenschaft ergänzte.
Heute arbeitet er im Bereich Entwicklung und Verkauf von Kommunikationstechnik bei der Deutschen Telekom. Seit 1998 fährt Pilch dafür unter der Woche nach München. Seitdem kennt Pilch auch seine Frau Claudia und wohnt zusammen mit ihr in einem großen Haus mit Garten und Partykeller in Glauzig. Zusammen haben sie zwei Töchter.
Neben Familie und Arbeit findet der passionierte DJ trotzdem Zeit, sich mit Lichtkunst und Musik zu beschäftigen. Neben seiner Arbeit betreibt er auch eine Ein-Mann-Firma für Erlebnisunterhaltung. Der Name der Firma, "Oiltron", existiert bereits seit der Zeit des Schulclubs. "Ich habe mir immer gesagt, wenn ich mal eine Firma gründe, dann soll sie diesen Namen tragen", sagt Pilch. Seit 2010 ist sie gewerblich eingetragen und seitdem hat der Köthener größere Aufträge, zuvor waren es nur kleine Privatfeiern von Freunden. Den großen Durchbruch hatte Pilch mit seinem Unternehmen 2010 bei einer Hochzeit im Forellenhof für eine Familie aus Görzig. "Es waren 270 Leute anwesend. Ab da wusste ich, dass es aufwärts geht", so Pilch.
Die Firma bietet Musik, Lichtkunst, Animation und Moderation für Hochzeiten, Feste aller Art und Konzerte. "Ich orientiere mich mit meinen Programmen am Kunden und an der geplanten Veranstaltung", sagt der 38-Jährige. "Auf Hochzeiten organisiere ich beispielweise Spiele für die Kinder wie Eierlaufen oder Sackhüpfen. Das ist auch mein Erfolgskonzept."
Durch dieses breite Angebot kann sich Oliver Pilch über die Auftragslage zurzeit nicht beklagen. Für 2013 ist der Terminkalender von Mai bis August bereits gut gefüllt. "Es stehen Volks- und Heimatfeste in Glauzig, Reupzig und Reinsdorf an. Vor allem freue ich mich auf das Heimatfest in Dornbock im Juli, weil ich dort an alte Zeiten anknüpfen will. Es soll eine Disco wie zu meiner Schulzeit geben. Ich hoffe, viele bekannte Gesichter von damals zu sehen."
Besonders stolz ist Pilch auf einen Auftrag aus Zürich für 2014. "Es wird eine Hochzeit mit 300 Gästen sein, da bin ich schon sehr gespannt", blickt der Köthener voraus.