Gaststätte am Köthener Ratswall Gaststätte am Köthener Ratswall: Essen, Minigolf und auf Wunsch eine Übernachtung

Köthen - Idyllisch gelegen im Grünen liegt die Pension, Gaststätte samt Minigolfanlage am Ratswall 10b. Mit dem gastronomischen Betrieb lebt Inhaberin Ines Thielicke ihren Traum von der Selbstständigkeit im Dienste des Gastes. Gäbe es in ihren Räumlichkeiten eine Wand, an der ihre prominenten Besucher im Bild hängen würden, dann müsse Thielicke von jedem Gast ein Foto machen, beteuert die Geschäftsfrau des einstigen „Steakhaus Köthen“.
Seit 2011 betreibt sie die Anlage zusammen mit drei Mitarbeitern und findet: „Meine Prominenten - das sind alle meine Gäste.“ Die Besucher scheinen bei Thielicke im buchstäblichen Sinn auf den Geschmack gekommen zu sein. Schließlich sei ihr Lokal zu den größeren Feierlichkeiten bis Weihnachten schon beinahe komplett ausgebucht.
Selbst in der Küche steht die Köthenerin aber nicht. Dafür ihre „Küchenfee“ Astrid Petrick. „Sie fängt an und zaubert“, kann die Inhaberin ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Auf Petrick vertraue sie blind. Mit und durch diese Chefköchin gelange internationales Flair auf die Speisekarte, die durchaus mit unkonventionellen Gerichten daher kommt, die auf anderen Speisekarten fehlen: Mit dem Surf-&Turf-Burger zum Beispiel.
Kräuter für die Gaststätte am Ratswall kommen aus dem eigens dafür angelegten Kräutergarten
„Es gibt aber noch Verrückteres aus unserer Küche“, erzählt Thielicke und verrät, dass sich dahinter im Nudelteig gebackene Snickers auf Himbeersauce verbergen. Ein Hauch von „Haute Cuisine“ (zu Deutsch: Hohe Kochkunst). Von der weit gereisten Köchin profitiere das Restaurant. Immerhin habe Petrick schon an der Küste, in der Schweiz sowie in Irland gearbeitet.
Perspektivisches Ziel sei es, dass sich die Küche noch in etwas verstärkter Form kreativ auf dem Gästeteller austoben kann. Aber alles doch in Grenzen und nicht unter Vernachlässigung der althergebrachten deutschen, gutbürgerlichen Gerichte. Die dürften laut Chefin nicht fehlen.
An dieser Stelle gilt wohl die Weisheit: Lieber in Maßen denn in Massen. Ruhig in Massen können derweil die Kräuter im eigens dafür angelegten Kräutergarten gedeihen. Die übrigen Produkte stammen von regionalen Händlern oder dem Großmarkt. Am häufigsten aber landen Fischgerichte - vor allem Dorsch - auf den Gästetellern.
Restaurantgäste nutzen die Pensionsbetten, um kurzzeitig zur Ruhe zu kommen
Für die Tatsache, dass Fisch gut geht, hat sie eigentlich nur eine Erklärung: „In unserer Region gibt es nicht so viele Fischrestaurants.“ Als gastronomischer Unternehmer müsse sie allerdings auf mehrere Säulen bauen, um langfristig die Existenz zu sichern. Im konkreten Fall bedeutet das, dass die Inhaberin zusätzlich fünf Doppelzimmer in ihrer Pension anbieten kann.
Nicht immer komme hier übrigens ein ausschließlicher Pensionsgast zum Liegen. Hin und wieder nutzten auch ältere Restaurantgäste während Familienfeiern zum kurzen Ausruhen die Betten der Pension. „Wir versuchen, vieles möglich zu machen“, bekräftigt Thielicke. Sie setzt sich zwar nicht den Küchenchefhut auf, sucht dafür lieber Kontakt zu den Gästen.
„Ich baue den privaten Kontakt zu ihnen auf; komme ins Gespräch und höre mir deren Geschichten an.“
Um die Umgebung für ihre Gäste noch angenehmer zu gestalten, soll künftig inmitten der Minigolfanlage eine überdachte Sitzterrasse entstehen. Thielicke weiß nämlich, „dass die Älteren ihren Kindern und Enkeln gern beim Golfen zusehen“. Das könnten sie vielleicht schon in einigen Monaten von ganz nah tun. (mz)
Das Restaurant hat immer mittwochs und donnerstags von 17 bis 21 Uhr; freitags sowie samstags von 17 bis 22.30 Uhr, sonntags von 11 bis 14 Uhr sowie nach Absprache geöffnet.