1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. „Sachsenspiegel“ in Reppichau: Sieben Todsünden als neues Kunstprojekt

Mit Zitaten der Göttlichen Komödie Für den Tourismus: Figurenensemble der sieben Todsünden als Kunstprojekt in Reppichau

Von Stefanie Greiner Aktualisiert: 27.10.2021, 13:14
Die Figuren wurden am Dorfteich in Reppichau aufgestellt. Mit seiner Enkelin Cara stellt Erich Reichert das Ensemble vor.
Die Figuren wurden am Dorfteich in Reppichau aufgestellt. Mit seiner Enkelin Cara stellt Erich Reichert das Ensemble vor. (Foto: Ute Nicklisch)

Reppichau/MZ - Die sieben Todsünden erweitern das Kunstprojekt „Sachsenspiegel“ in Reppichau. Kunstschmied Frank Schönemann aus Reppichau und Kunstmaler Steffen Rogge aus Köthen haben ihnen eine Gestalt und ein Gesicht gegeben. Die Figuren stehen seit einigen Tagen unweit des Dorfteiches.

„Wir haben schon lange vor, die Todsünden darzustellen“, sagt Erich Reichert, der Vorsitzende des Fördervereins Eike von Repgow, der Reppichau mit seinem Kunstprojekt zu einem Anziehungspunkt für Touristen gemacht hat.

Als Todsünden wurden einst besonders schwere Verstöße gegen die Gesetze Gottes bezeichnet. Es sind Hochmut, Zorn, Neid, Habgier, Wollust, Völlerei und Trägheit. „Diese menschlichen Schwächen haben sich über die Jahrhunderte bewahrt“, sagt Erich Reichert. Sie wurden entsprechend augenzwinkernd dargestellt.

Erich Reichert hat bereits Ideen für weitere Ensembles in Reppichau

Auf einer Infotafel zum Figurenensemble wurden Passagen des italienischen Dichterfürsten Dante Alighieri aus der Göttlichen Komödie, seinem bedeutendsten Dichtungswerk der italienischen Literatur, übernommen. Für das Projekt hat der Förderverein neben Leadermitteln auch Mittel aus dem Leuchtturmprogramm des Landkreises bekommen.

Erich Reichert hat bereits Ideen für weitere Ensembles in Reppichau. Er möchte den Spielplatz, den der Förderverein vor zwei Jahren eingeweiht hat, um Märchenfiguren bereichern. Bis zu zehn Märchen könnten hier Platz finden, schätzt er. Zu jedem Märchen soll es eine Tafel geben, auf dem das Märchen in Kurzform erzählt wird.

An einigen Gebäuden hängen nun außerdem Schilder, die auf die Geschichte des Gebäudes oder dessen Bewohner hinweisen

Wie kann man Geschichte erlebbar machen? Diese Frage stand zu Beginn des Kunstprojektes und prägt es auch weiter. In Frank Schönemann und Steffen Rogge hat Erich Reichert zwei zuverlässige Partner für seine Ideen gefunden. Die Figuren und Malereien tragen dazu bei, dass Reppichau weit über den Landkreis hinaus ein Aushängeschild für Tourismus geworden ist.

Mehrere Fassaden wurden bereits bemalt.
Mehrere Fassaden wurden bereits bemalt.
(Foto: Ute Nicklisch)

An einigen Gebäuden hängen nun außerdem Schilder, die auf die Geschichte des Gebäudes oder dessen Bewohner hinweisen. Das kommt nicht nur bei den Touristen gut an, sondern auch bei den Reppichauern selbst.