Fünf Schülerinnen, eine Idee
KÖTHEN/MZ. - Sie wollen eine Schülerfirma gründen, die sich der sozialen Betreuung älterer Menschen widmet. "Und zwar so, dass sie sich nicht ausgebeutet fühlen", wie es Eva-Maria Schwab formuliert.
Nach ersten Vorstellungen wollen die fünf Mädchen das so angehen: für die Senioren einkaufen, mit ihnen reden, Schach spielen, ab und zu im Haushalt helfen . . . Erste Anregungen und elementares Wissen darüber, wie das funktionieren kann - so, dass es bei allen moralischen Ansprüchen auch wirtschaftlich ist - holte sich das gesamte Team samt Klassenleiterin Ines Bieler am Dienstagabend in der Köthener Internet-Handelsfirma Mercateo, die zu den Futurego-Sponsoren gehört. Dort fand der erste Wokshop (das so genannte Anfangs-Coaching) für die fünf mit Futurego-Referent Steffen Dölling vom Lehrstuhl Marketing und Handel der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg statt. Mercateo-Geschäftsführer Peter Ledermann hatte dazu nicht ganz uneigennützig in sein Haus eingeladen. "Wir sind daran interessiert, dass die jungen Leute in unserer Region bleiben. Und wir würden uns freuen, wenn die einen oder anderen bei uns landen würden nach dem Abitur", sagt er und hatte dem Anfangs-Coaching gleich eine kleine, aber sehr interessante Betriebsführung vorgeschaltet.
Während des Workshops schlug dann die Stunde von Steffen Dölling. Der bereitete darin das Team vom Ludwigsgymnasium u. a. darauf vor, ein mehrseitiges Ideenpapier zu erarbeiten, das die Schüler bis zum 15. Januar einreichen müssen. Darin müssen sie ihre Geschäftsidee erläutern - vom Marketing bis hin zur Finanzierung. Dazu ist es beispielsweise wichtig, die Zielgruppe zu bestimmen, was die fünf Mädchen eigentlich schon geleistet haben. Dölling riet nun, ganz genau zu ermitteln, wo der Bedarf der älteren Leute, denen die fünf unter die Arme greifen wollen, liegt. Und er warnte vor der Gefahr, zu vieles ins Angebot zu stecken - man sollte sich auf die Kernidee konzentrieren.
Wenn das Team des Gymnasiums sein Ideenpapier eingereicht hat, wird es in den anschließenden Workshops vom Referenten Tipps erhalten, wie man es zu einem funktionierenden Geschäftsplan erweitert. Die zehn besten Pläne werden am 2. Juni 2010 mit Geldpreisen von 200 bis 1 000 Euro prämiert. Die Geldpreise können anschließend zum Beispiel als Startkapital einer real existierenden Schülerfirma dienen.
Informationen zum Wettbewerb, zu den Workshopterminen und den Teilnahmebedingungen im Internet: www.futurego.de