Fördergelder und neuer Pachtvertrag Fördergelder und neuer Pachtvertrag für ehemalige Gaststätte: Ein neuer Anfang für die Akener "Friedenseiche"?

Susigke - Martin Petschel hat mit seiner Reitschule, die nach einer kleinen Odyssee in Drosa ein Zuhause gefunden hat, eigentlich genug zu tun. Doch als man ihn vor zwei Jahren wieder zum Vorsitzenden des Reit- und Fahrvereins Susigke wählt, freut ihn das, obwohl ihm klar ist: Dieses Amt braucht Zeit. Gerade jetzt merkt er das.
Der 1990 gegründete Verein hat die „Friedenseiche“ in Susigke gepachtet. Eigentümerin ist die Stadt Aken. An dieser Konstellation soll sich auch nichts ändern. Nur will die Stadt den Verein jetzt langfristig ins Boot holen. Bisher, erzählt Martin Petschel, habe sich der Pachtvertrag immer wieder um ein Jahr verlängert. Jetzt könnten daraus 15, vielleicht sogar 20 Jahre werden.
Die „Friedenseiche“ in der Lindenstraße ist vor über 40 Jahren gebaut worden. In Eigenleistung der Susigker. Lediglich Baumaterial habe das Rathaus in Aken seinerzeit beigesteuert. Vieles von dem, was damals gebaut wurde, ist seitdem nicht verändert worden. Die Elektrik. Die Decke. Die Holztäfelung im Gastraum. Der Zahn der Zeit, weiß der Vereinsvorsitzende, habe am Objekt genagt. Und darüber hinaus das Hochwasser vom Sommer 2013 seine Spuren hinterlassen. Kurzum: Die ehemalige Gaststätte müsste dringend saniert werden.
Die Stadt Aken führt das Objekt auf ihrer Liste der Hochwasserschäden
Die Stadt Aken führt das Objekt auf ihrer Liste der Hochwasserschäden, die mit Hilfe von Fördermitteln behoben werden. Dort sind für die „Friedenseiche“ knapp 38.000 Euro eingetragen. Hinzu kommen etwas mehr als 11.000 Euro der Versicherung.
Wie Akens Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn der MZ schreibt sind unter anderem Mittel bewilligt, um den Fußboden im Keller zu erneuern und den Putz an den Kellerwänden. Geld gibt es auch für die Lichtschächte und die Belüftung des Kellers. Außerdem sollen von dem Geld am gesamten Gebäude Risse geschlossen und neu verputzt werden. Gefördert wird ebenso die Sanierung des Fußbodens und der Treppenstufen auf dem Freisitz der „Friedenseiche“.
Ob all das reicht, das Objekt so zu ertüchtigen, damit es dauerhaft als Zentrum des Dorfes für verschiedene Aktivitäten genutzt werden kann, weiß Martin Petschel nicht. Er sei Reitlehrer, kein Bausachverständiger.
Der Reit- und Fahrverein hat mit der „Friedenseiche“ noch einiges vor
Jan-Hendrik Bahn kündigt an, dass die Stadt den Fördermittelantrag noch einmal prüfen und sich mit dem Planer abstimmen werde, um den Antrag gegebenenfalls anzupassen. „Es könnte sein, dass im Laufe der Zeit noch Schäden sichtbar geworden sind, die auf dem Hochwasserschadensereignis basieren“, schreibt der Bürgermeister.
Der Reit- und Fahrverein hat mit der „Friedenseiche“ noch einiges vor. Da man durch einen langfristigen Pachtvertrag besser planen könne, will man Fördermittel für das Objekt beantragen. 100.000 Euro. Wie Martin Petschel sagt, sei der Antrag in Arbeit. Abgabeschluss: 1. November. Es sollen unter anderem mehr Toiletten entstehen und auch anbauen will man. Darüber hinaus müsste unbedingt die gesamte Elektrik erneuert werden, weiß Martin Petschel. Und ein neues Dach bräuchte die „Friedenseiche“ in Susigke eigentlich auch.
Viele Aufgaben für die nächste Zeit, die den Verein auch finanziell fordern. Zehn Prozent Eigenmittel müsste er aufbringen, sofern es die Fördermittel gibt. „Wir tun das“, erklärt der Vorsitzende, „um einen zentralen Ort für unser Dorf zu erhalten. Um das Dorfleben zu pflegen. Was nützt es uns, wenn das Haus verfällt?“
Nach dem Hochwasser sind die Kellertreppe und die Heizungsanlage erneuert worden. Ein Anfang, aber mehr auch nicht, ist Martin Petschel und den anderen Vereinsmitgliedern bewusst. (mz)