Flüchtlinge in Köthen Flüchtlinge in Köthen: Ex-Gymnasium wird Notunterkunft

Köthen - Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld will für die Unterbringung der Flüchtlinge zwei neue Gemeinschaftsunterkünfte schaffen und eine Notunterkunft. Darüber informierte Landrat Uwe Schulze (CDU) am Mittwoch auf einem Pressegespräch. Die Gemeinschaftsunterkünfte sollen zum einen für den Bereich Osternienburger Land/Sandersdorf-Brehna und zum anderen für den Bereich Köthen/Südliches-Anhalt ausgeschrieben werden. Die territoriale Festlegung erklärt sich daraus, dass in diesen Bereichen des Landkreises bisher deutlich weniger Flüchtlingen untergebracht wurden als etwa in Bitterfeld-Wolfen, Raguhn-Jeßnitz oder Muldestausee. Beide Gemeinschaftsunterkünfte sollen für eine Belegung von jeweils 180 Flüchtlingen ausgelegt sein, zuzüglich einer 25-prozentigen Erweiterungsmöglichkeit. Die Bestandsdauer ist auf fünf Jahre ausgerichtet. Der Landkreis rechnet damit, dass beide Gemeinschaftsunterkünfte im Frühjahr 2016 bezugsfertig sein werden.
Die Notunterkunft in Köthen soll im ehemaligen Gymnasium in der Rüsternbreite eingerichtet werden. Das Objekt ist derzeit leerstehend, weil die Schüler mit Beginn dieses Schuljahrs komplett im ausgebauten Ludwigsgymnasium in der Wallstraße untergebracht werden konnten. In der Notunterkunft sollen bis zu 100 Personen Platz finden, so Schulze, der darauf verwies, dass es Ziel sei, diese Einrichtung nur temporär zu betreiben. „Wir wollen, dass die Menschen, die hier unterkommen, das Objekt schnellstmöglich wieder verlassen und in eine normale Unterbringung gelangen.“ Dennoch werde man angesichts der Lage nicht ohne eine solche Notunterkunft auskommen. Es könne jeden Tag passieren, dass von der Zentralen Aufnahmestelle „plötzlich 100 Flüchtlinge mehr zu uns geschickt werden“. Darauf müsse man vorbereitet sein.
Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat seit Anfang des Jahres 772 Flüchtlinge zugewiesen bekommen, bis zum Jahresende wird sich diese Zahl voraussichtlich auf 2000 bis 2200 erhöhen. (mz)