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EU-Projekt startet am Gymnasium

15.10.2006, 13:15

Köthen/MZ/mli. - Das Projekt, für das auch Schulen aus Großbritannien, Polen und der Türkei ihr Interesse an einer Mitarbeit bekundet haben, ist auf drei Jahre ausgelegt und wird die Auseinandersetzung mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden der europäischen Identität in den Regionen der beteiligten Schulen beinhalten. Im Rahmen der Erkundung historischer und kultureller Traditionen sollen sowohl die regionentypische Architektur, Volksmusik und Volkstänze als auch die lokale Geschichte, Geografie und Ökonomie unter die Lupe genommen werden. Als Ergebnis der länder- und fächerübergreifenden Kooperation wird ein Buch in Englisch und den entsprechenden Landessprachen entstehen. Eine CD und eine DVD sollen das Werk ergänzen.

Als Hauptziele definieren die Beteiligten die Förderung des Verständnisses für ein gemeinsames Europa bei ihren Schülern, die Akzeptanz der regionalen Besonderheiten anderer europäischer Länder und die Entwicklung von Heimatverbundenheit. "Die Begegnung der Kulturen eröffnet die Chance für gegenseitigen Austausch, für Verständnis des Anderen, den Respekt vor anderen Kulturen, ihren Gebräuchen und Sitten", zeigt sich Elke Barleben, Musiklehrerin am Gymnasium Rüsternbreite und Comenius-Fachmoderatorin für das Land Sachsen-Anhalt, überzeugt.

In dieser Woche sind es noch ausschließlich Lehrer, die sich der multilateralen Gemeinschaftsarbeit widmen, doch bald schon werden die Schüler zum Zuge kommen. Per Briefwechsel und Internet werden sie sich kennen lernen und Schritt für Schritt Quellenstudien zu regionaler Geschichte und Geografie anstellen, in Museen recherchieren und Zeitzeugen befragen. Anschließend folgen Aufnahmen von Volksliedern und Volkstänzen zur Erstellung der CD und der DVD. Auch die Kontaktaufnahme zu regional bedeutsamen und historisch gewachsenen Betrieben durch die Schüler wird Bestandteil der bevorstehenden Arbeit sein.

Seit 1991 sind Lehrer und Schüler des Gymnasiums An der Rüsternbreite bemüht, aktiv am europäischen Integrationsprozess teilzunehmen. Die Bildungseinrichtung, die seit 1997 den Titel einer anerkannten Unesco-Projektschule trägt, pflegt seit Jahren internationale Kontakte. "Bei uns wird nicht nur vom europäischen Gedanken gesprochen, sondern er wird auf vielfältige Art und Weise praktiziert", betont Margit Heinol, Unesco-Koordinatorin des Gymnasiums. Die bisher erzielten Erfolge seien Ermutigung gewesen, erneut mit der Arbeit an einem europäischen Bildungsprojekt zu beginnen.