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EU-Förderung in Edderitz EU-Förderung in Edderitz: Das neue Leader-Programm startet in Anhalt

Von sylke hermann 11.12.2013, 15:43
Auch ein Leader-Projekt: die Sportgaststätte Edderitz.
Auch ein Leader-Projekt: die Sportgaststätte Edderitz. Archiv/Kleschtschow Lizenz

edderitz/MZ - Leader 2013 endet. Und Leader 2014 kommt. Vermutlich mit ähnlich hohen Fördersummen, aber vollkommen neuen Spielregeln. Was die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Anhalt künftig erwartet, mit welchem Konzept sie antritt, welche Strategie sie einschlägt - all das war Thema auf der letzten Sitzung dieses Jahres und dieser Förderperiode, die 2007 begonnen hatte.

Projektträger sind gefragt

Mit Details zu dem, was kommen wird, konnte Ralf-Peter Weber, Leadermanager in Anhalt, letzte Woche nicht aufwarten. Die Projektträger seien da auch gefragt; man will sie beteiligen, ihre Vorstellungen einfließen lassen. Irgendwann im Frühjahr nächsten Jahres, kündigte Weber im Arctic-Sportcenter in Edderitz (Stadt Südliches Anhalt) schon einmal an.

Der Leader-Treffpunkt hatte, wie Ortsbürgermeisterin Annelie Fiedler berichtete, ein Jahr lang leer gestanden, es hatte hinein geregnet - bis man einen neuen Betreiber fand. Ein Paar aus Halle an der Saale, dem sie gleich eine Wohnung in Edderitz besorgt habe, „damit sie ja nicht wieder abhauen“. Fiedler ist zufrieden, was Leader, ein europäisches Programm zur Förderung des ländlichen Raumes, in ihrem Einzugsbereich ermöglicht hat. Der Tagungsort sei nur ein Beispiel; vieles auch im und am Seebad, einem früheren Tagebau, investiert worden. Ideen für 2014 - natürlich gebe es welche.

Am 30. Januar 2014 ist Schluss

Rund 300?000 Euro stehen der LAG Anhalt noch zur Verfügung. 300?000 Euro von insgesamt 4,238 Millionen Euro. Doch um das Geld können sich nur noch jene Projekte bewerben, die bereits auf der aktuellen Prioritätenliste stehen. Bis zum 30. Januar 2014 müssen die Anträge beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (Alff) Anhalt eingereicht sein - und zwar bewilligungsreif. Das, so Weber, sei der letztmögliche Termin. Bis Juli würde die Behörde die Anträge dann bewilligen, bis Oktober oder November müssen die Projektträger die Leistungen abrechnen.

Dass es Anfang des Jahres noch einmal Geld vom Land geben könnte - vermutlich rund 30?000 Euro für jede der 23 Leader-Gruppen in Sachsen-Anhalt -, das sei anzunehmen. „Das reicht locker noch einmal für sechs bis zehn Projekte“, schätzte Weber. Doch das Geld, erinnerte er, könnten nur die Projektträger in Anspruch nehmen, die ihre Hausaufgaben machen. Heißt, einen vollständigen Fördermittelantrag mit allen erforderlichen Genehmigungen einzureichen.

Es wäre ratsam, deutete der Leader-Manager an, die vorhandenen Mittel komplett abzurufen, „dann hätten wir Chancen, noch einmal Geld zu bekommen“. Nämlich aus den Fördertöpfen anderer Aktionsgruppen im Land. „Wenn wir noch Geld haben, kriegen es die anderen - und umgekehrt.“ Ab dem 31. Januar 2014 werde so verfahren.

850 Millionen Euro im Topf

Darüber hinaus gibt es wenige gesicherte Informationen, in welcher Form die EU die ländlich geprägten Regionen in Zukunft unterstützen will. Fakt ist: Es werden wieder rund 850 Millionen Euro aus dem ELER-Fördertopf in Aussicht gestellt - und davon mindestens fünf Prozent für Leader. Es sei unklar, deutete Weber an, wie viele Aktionsgruppen es noch geben wird. Es soll einen Wettbewerb unter den Gruppen geben. Und es könnte sein, dass pro Landkreis beziehungsweise pro Alff-Region nur noch eine zugelassen wird. Das wiederum kann sich Weber nicht vorstellen, weil es vorhandene Strukturen komplett auf den Kopf stellen würde. Allein im Alff Anhalt werden neben der LAG Anhalt die LAG Mittlere Elbe/Fläming, Wittenberger Land und Dübener Heide betreut.

Vieles von dem, was Weber in Edderitz andeutete, ist noch nicht spruchreif. Deshalb soll es im Februar eine nächste Sitzung geben. Dann hofft der Manager mehr Klarheit zu haben, wo es mit Leader ab 2014 hingeht.