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Jugendrotkreuz und Wasserwacht Erste Hilfe und Verletzten-Transport: Wasserwacht Köthen veranstaltet Trainingslager

Die Wasserwacht des DRK-Kreisverbandes Köthen richtet ein Camp im Glauziger Freibad aus. Was Kinder und Jugendliche dort lernen können und wie es mit dem Format weitergehen soll.

Von Florian Zellmer 01.07.2024, 18:00
Beim Lager im Glauziger Freibad lernen die Teilnehmer unter anderem, worauf beim  Verletztentransport mit dem Tragetuch zu achten ist.
Beim Lager im Glauziger Freibad lernen die Teilnehmer unter anderem, worauf beim Verletztentransport mit dem Tragetuch zu achten ist. (Foto: Florian Zellmer)

Glauzig/MZ. - Von Erster Hilfe über Verletzten-Transport bis zur Bootskunde: Die etwas mehr als 40 Teilnehmer des viertägigen Kinder- und Jugendcamps, das vom 27. bis zum 30. Juni im Freibad Glauzig stattfand, hatten ein strammes Programm zu meistern.

Der ambitionierte Nachwuchs hat sich dabei nicht nur aus der Köthener Wasserwacht rekrutiert: „Dieses Jahr veranstalten wir das Lager zum ersten Mal in großer Runde. Wir haben auch Vertreter aus dem Jugendrotkreuzverband Dessau und von der Wasserwacht in Bitterfeld dabei“, sagt Madlen Schramm, die Kinder und- und Jugendleiterin der Wasserwacht in Köthen.

Viele Monate für die Planung

Für die hauptberufliche Steuerberaterin ist es ein Herzensprojekt. Fast ein ganzes Jahr habe sie in die Organisation des Lagers investiert. Konzeptentwicklung, Sponsorensuche und die Kommunikation mit den verschiedenen teilnehmenden Organisationen – „Ich wollte etwas schaffen, worauf sich alle freuen können und etwas, das verbindet“, erklärt Schramm.

Geschlafen wird auf Feldbetten in großen Gemeinschaftszelten.
Geschlafen wird auf Feldbetten in großen Gemeinschaftszelten.
(Foto: Florian Zellmer)

Um den Neuankömmlingen das gegenseitige Kennenlernen leicht zu machen, stand der 27. Juni erstmal ganz im Zeichen der Begrüßung: „Wir haben viel gespielt, Gruppen eingeteilt und abends Marshmallows über dem Lagerfeuer gegrillt“, zählt Schramm auf.

Eine Station nach der anderen

Schon am nächsten Tag heißt es für die Camp-Teilnehmer dann aber gut aufpassen und fleißig mitmachen. Vier Stationen sind in 60-Minuten-Einheiten zu bewältigen. Kinder und Jugendliche rotieren zwischen Erster Hilfe, Helmabnahme bei einer Verletzung in stabiler Seitenlage, Verbandsstation und Verletzten-Transport. „Zu den Grundlagen im Tragedienst gehört nicht nur der Umgang mit der Liege, sondern auch die Fähigkeit, ein Tragetuch einzusetzen oder ein Spineboard bei Wirbelsäulenschäden“, erklärt Harry Schneider von der Köthener Wasserwacht einer Gruppe, in der auch sein Enkel Paul Chris Schneider unter den Zuhörern ist. Der Zörbiger konnte seine Zeit im Glauziger Freibad auch abseits des regulären Programms gut nutzen: „Ich habe viel Streckentauchen geübt. Jetzt bin ich der schnellste Schwimmer in der Klasse“, freut er sich.

DRK-Mitarbeiterin Gabi Reuter-Gappa klärt über die richtige Technik beim Verbinden verschiedener Verletzungen auf.
DRK-Mitarbeiterin Gabi Reuter-Gappa klärt über die richtige Technik beim Verbinden verschiedener Verletzungen auf.
(Foto: Florian Zellmer)

Bei Temperaturwerten, die in den vergangenen Tage oft an der 30-Grad-Marke gekratzt haben, kann es auch nur von Vorteil sein, dass ein Sprung ins kühle Nass für alle Camp-Teilnehmer nur wenige Meter entfernt ist. Auch sonst achte man darauf, dass alle Kinder immer gut hydriert bleiben. „Jedes Kind hat eine eigene Trinkflasche von uns bekommen. Die muss aufgefüllt werden, sobald es eine Station weiter geht“, betont Schramm. Das gebe es unter anderem im Küchenzelt, in dem Ehemann Pascal Schramm den Kochlöffel schwingt.

Um die Verpflegung der Truppe kümmert sich Hobbykoch Pascal Schramm.
Um die Verpflegung der Truppe kümmert sich Hobbykoch Pascal Schramm.
(Foto: Florian Zellmer)

Was ist noch geplant?

Am 29. Juni übernahmen dann die Betreuer der Wasserwacht das Steuer. Ein sechs Meter langes Motorrettungsboot dient als Anschauungsmaterial, Kinder bekommen eine Einweisung in Back- und Steuerbord sowie die verschiedenen Rettungswesten: „Da gibt es die normale Version, aber auch Feststoff- oder Prallschutzwesten. Je nachdem, in welche Situation man sich begibt“, führt Schramm aus. Zum Abschluss ist am Samstagabend ein Sponsorenfest geplant. Zu den Unterstützern des diesjährigen Camps zählen unter anderem die Kreissparkasse Köthen, das Fitnessstudio „Injoy“ und der Hagebaumarkt.

„Nur durch diese Hilfe konnten wir das Event auf die Beine stellen“, weiß die Organisatorin, die sich schon auf weitere Lager in den kommenden Jahren freut. „2025 geht es wahrscheinlich nach Bitterfeld, 2025 nach Dessau. Die genaue Planung steht aber noch aus.“