Eicheln für den Eichelhäher Eicheln für den Eichelhäher: Studentin hilft in Diebzig bei Projekt zur Regeneration des Waldes

Diebzig - Der Tisch ist gedeckt. Anna Röper hat soeben neue Eicheln aufgefüllt - neben Bucheckern, Früchten und Insekten die Nahrung des Eichelhähers, der in diesem Teil des Waldes zu Hause ist.
Die Forstwirtschaftsstudentin blickt sich betrübt um. Nach einem Wald sieht der Diebziger Busch an dieser Stelle nun wirklich nicht aus. Wo vor einigen Jahren noch Kiefer an Kiefer stand, sind heute nur wenige Bäume übrig. Trockenheit und Diplodia - ein Pilz, der durch extrem trockene Sommer begünstigt wird - haben dem Bestand sichtlich zugesetzt.
Die 21-Jährige absolviert ein Praktikum bei Peter Fritzsching, dem Revierförster in diesem Bereich, und unterstützt ihn bei einem Projekt zur Regeneration des Waldes. Der Eichelhäher soll dabei helfen.
Bucheckern und Eicheln, die im Boden bleiben, können auskeimen und damit einen Wald verjüngen
Für ihn hat der Förster 20 „Tische“ im Diebziger Busch errichtet. Sie werden regelmäßig mit Eicheln befüllt. Das gefällt dem Vogel - und hilft dem Wald. „Der Eichelhäher versteckt Bucheckern und Eicheln als Vorrat. Wie Eichhörnchen“, erzählt Anna Röper. „Und ist dabei ähnlich vergesslich.“
Bucheckern und Eicheln, die im Boden bleiben, können auskeimen und damit einen Wald verjüngen oder - wie in diesem Fall - neu beleben. Zwischen 3.000 und 6.000 Eicheln versteckt ein Eichelhäher im Herbst. Diese „Hähersaat“ ist eine wichtige Unterstützung beim Waldbau.
Eichelhäher leben in Laub- und Mischwäldern sowie Kiefernbeständen. In Parks und Gärten sind die Vögel aber ebenfalls anzutreffen. Sie ernähren sich von Eicheln, Bucheckern und anderen Sämereien, Beeren und Obst sowie Raupen, Käfern und gelegentlich auch von Eiern und Jungvögeln.
Seine blau schillernden Flügelfedern machen den Eichelhäher ebenso so unverkennbar wie sein lauter rätschender Alarmruf.
Der Eichelhäher sorgt mit seinen Vorräten dafür, dass die Eicheln verteilt werden
Bei den Kiefern im Diebziger Busch übernimmt das der Wind. Bei den Eichen klappt das nicht. Die Eicheln sind zu schwer. Sie fallen herunter und bleiben unweit des Baumes liegen. Der Eichelhäher sorgt mit seinen Vorräten dafür, dass die Eicheln verteilt werden. Um jungen Bäumen eine Chance zu geben, wurden Streifen gepflügt. Im Moment wuchern dort jedoch Brombeeren. Anna Röper ist zuversichtlich, dass sich hier und da Kiefern und Eichen durchkämpfen.
Während ihres dreimonatigen Praktikums unterstützt die Studentin der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen den Revierförster in Diebzig dabei, Eicheln zu sammeln und die „Tische“ damit zu befüllen. Sie hofft, dass der Wald irgendwann wieder wie einer aussieht. (mz)