Drillinge sind ihr ganzer Stolz
Halle/Köthen/MZ. - "Seine Lunge", so Schwester Andrea, "ist noch nicht ganz stabil."
Die drei Knaben sind nun der ganze Stolz der jungen Köthenerin. Dabei, gesteht sie, habe sie bis zum dritten Monat nicht einmal geahnt, dass sie überhaupt schwanger ist. Als dann später auf dem Ultraschallbild gleich drei Herzen vor ihren Augen schlugen, "hab ich geweint und gelacht zugleich", so Sandy Kujau, die bis zur Geburt als Verkäuferin gearbeitet hat. "Doch ich wusste gleich - ich schaffe das", war sich die Köthenerin von Anfang an sicher.
Auch nach der - übrigens völlig komplikationslosen Entbindung per Kaiserschnitt - ist Sandy Kujau guten Mutes, steht doch die ganze Familie hinter der nun allein erziehenden Mutter. "Vor allem die Oma freut sich riesig über ihre ersten Enkel", so Sandy Kujau.
Die 23-Jährige ist alle zwei Tage aus Köthen auf die neonatologische Station des Uniklinikums Kröllwitz gekommen, um nach "ihren Jungs" zu schauen, denen auch Professor Ralph Grabitz, Direktor des Zentrums für Kinderheilkunde am Klinikum, gutes Gedeihen bescheinigt. "Für Drillinge war das Geburtsgewicht traumhaft, und auch sonst entwickeln sich die Drei richtig gut", so Grabitz. Sei eine Drillingsgeburt statistisch gesehen immer noch relativ selten - in Kröllwitz ist es in diesem Jahr die zweite -, ist laut Grabitz die Entstehung des Kujau-Trios ein "echter Renner". Denn die junge Mutter hatte sich keinerlei Wunschkindbehandlung unterzogen, deren Folge oft Mehrlingsschwangerschaften seien, so der Professor.
Dem Team der Station V um Schwester Andrea und Schwester Sandra sind Sam, Dean und Ken in den vergangenen Wochen ans Herz gewachsen. Und auch über charakterliche Züge wird bereits gerätselt:
Während Dean, der kleinste und Erstgeborene, auch der forscheste sei, sei Sam "zart besaitet und ein ruhiger Geselle", so Schwester Andrea. Ken indes "wird garantiert mal kess, der guckt schon so", meint Mutter Sandy, die sich, auch wenn das Geld jetzt mehr als knapp wird, auf die Zeit mit ihren Kindern freut. Nur - demnächst ist wohl ein neues Auto fällig, "denn in meinen Twingo passen wir nicht alle vier rein."