1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Dreizacke und schöne Hexen

Dreizacke und schöne Hexen

Von Anne Passow 02.05.2008, 16:11

Prosigk/MZ. - Als die Wesen dann noch ihre wilden Tänze aufführten, kam die Walpurgisnacht von Prosigk in volle Fahrt.

"Das gesamte Dorf ist hier beteiligt, angefangen von verschiedenen Vereinen über unseren Jugendclub bis hin zur freiwilligen Feuerwehr", freut sich Volker Richter, Bürgermeister von Prosigk. Und Moderator Robert Wolf fügt hinzu: "Es ist wichtig, vor Ort etwas für die Menschen aus der Gemeinde auf die Beine zu stellen."

In den vergangenen zehn Jahren ist das den Veranstaltern des Prosigker Hexenfestes immer besser gelungen. "Im ersten Jahr hatten wir noch keine Tanzfläche und es kamen nur 200 Besucher aus der Umgebung", erinnert sich Hans-Dieter Fende aus Köthen. "Diesmal war sogar eine Austauschschülerin aus Russland dabei", verrät Sigrid Richter, Vorsitzende des Heimatvereins Prosigk. Genau wie Richter hat auch Fende fast jedes einzelne Fest miterlebt. "Es ist die erste größere Veranstaltung im Frühling in der Gegend. Deshalb ist das sehr wichtig für die Menschen hier", so Fende.

Damit auch dieses Fest gelingt, hatten Andrea Klehr, Diana Rudolph und Sigrid Richter vorher monatelang mit den Kindern Hexentänze eingeübt. Auch sie selbst schonten sich dabei nicht, denn die Großhexen legten ebenfalls eine flotte Sohle aufs Parkett.

Und das bei einem stolzen Alter. Hexe Sigrid beispielsweise ist 560 Jahre alt - und damit noch verhältnismäßig jung. 850 Lenze zählt Tänzerin und Hexe Angela. "Bei einer gesunden Lebensweise ist das zu schaffen", verrät sie.

Gesundheit ist das eine, Schönheit das andere. Auch in diesem Jahr wurde auf dem Fest wieder die schönste Hexe gekürt. Jutta Allner aus Prosigk schlug ihre Konkurrentinnen mit Besen, Warzennase und viel Charme aus dem Rennen. Zweite wurde Angela Schmidt aus Dessau, und Gundula Jahn aus Köthen wurde zur drittschönsten Hexe des Prosigker Festes gewählt.

Um zwölf Uhr dann hielt der Teufel Randolph Schneider, übrigens das erste Mal in diesem Amt in Einsatz, seine Ansprache. Anschließend wurde traditionell eine Hexe verbrannt - der Frühling kann also kommen!