Kaffeeklatsch im Museumsdorf DDR-Schlagerstar Andreas Holm kommt zu privater Geburtstagsparty in Chörau
Er selbst feiert in diesem Jahr noch seinen 79. Geburtstag.

Chörau/MZ - Dass der Ortsbürgermeister von Chörau, Torsten Winger, nicht lange zögert, wenn er etwas realisieren möchte, das weiß man. Erinnert sei an die Verwirklichung seines Saunatraums, den Museumshof oder an die Bücher-Telefonzelle.
Da Anfang des Jahres coronabedingt keine Geburtstagsfeiern stattfinden konnten, holte er seine eigene und die seiner Eltern am vergangenen Wochenende nach. Insbesondere für seine Eltern lud er sich kurzerhand DDR-Schlagerstar Andreas Holm zum Kaffeeklatsch ein.
„Wir brauchen keine Fischerchöre hier, denn schließlich sind wir in Chörau!“
Vom ersten Ton an ließ sich der geladene Verwandten- und Freundeskreis der Wingers nicht lange bitten, sondern heizte die Stimmung an. Holm brachte natürlich alle seine größten Hits mit, wie „Ein Mädchen wie dich“, „Varadero“ und den wohl legendärsten Titel von ihm „Siebenmal Morgenrot, siebenmal Abendrot“. Bei eben letzterem Lied konnte DJ Renè getrost seine Musikanlage ausschalten. Holm hob einfach nur seine Hände gen Himmel und die Feiernden schmetterten diese Hymne von ganz alleine weiter.
„Wir brauchen keine Fischerchöre hier, denn schließlich sind wir in Chörau!“ - so Andreas Holm begeistert. Und wie Recht er damit hatte. Nun kamen die Fans zwar nicht aus Varadero, aber immerhin aus Rudolstadt angereist, um ihren Schlagerbarden nach so langer Zeit einmal wieder zu sehen, wohl wissend, dass es sich um eine geschlossene Veranstaltung handelte.
Beim Autogramme schreiben war Andreas Holm sichtlich zufrieden über sein mitmachendes Publikum
Doch die flehenden Augen der drei Mädels Annett, Andrea und Elke, die seit 40 Jahren schon Holms Fanclub angehören, konnte Torsten Winger nur allzu gut verstehen, schlägt doch sein Herz seit frühester Jugend - er arbeitete selbst als DJ - für die Musiker. So durften die drei gegen eine Spende für den Museumshof kurz Zaungäste der Geburtstagsfeier sein, um ihren Star endlich wieder einmal live zu erleben.
Auch Holms Ehefrau war mit angereist, ahnte sie wohl schon, dass man den immer noch blendend aussehenden Frauenschwarm besser nicht alleine lassen sollte. Holm nahm des Öfteren sein Alter scherzhaft auf die Schippe, aber das konnte er wohl auch angesichts dessen, dass es ihm weder aussehens- noch stimmtechnisch etwas anhaben konnte. Erst nach zwei phrenetischen Zugaben durfte der Künstler seine Bühne verlassen. Beim Autogramme schreiben - er verewigte sich auch im Gästebuch - war er sichtlich zufrieden über sein mitmachendes Publikum. Und als der Künstler wieder gen Havelland und die Fans gen Thüringen davon düsten, ging die Geburtstagsfeier bei bester Laune sicher noch ein ganzes Weilchen weiter.
Torsten Winger und sein Museumshofverein hoffen, bald wieder Veranstaltungen durchführen zu können
Torsten Winger und sein Museumshofverein hoffen, bald wieder Veranstaltungen durchführen zu können. So sind solche am 27. August mit Schlagerdiva Regina Thoss und am 11. September mit Gerd Christian geplant, wenn es die Umstände zulassen.