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Ein hoher Einsatz Corona verlangt Mitarbeitern der Köthener Regenbogen-Apotheke viel ab

Von Stefanie Greiner 08.09.2020, 09:59
Seit 2006 leitet Susen Beyer die Regenbogen-Apotheke in Köthen.
Seit 2006 leitet Susen Beyer die Regenbogen-Apotheke in Köthen. Fritzsche

Köthen - Wirklich Urlaub machen konnte Susen Beyer noch nicht. Sie genehmigte sich eine kurze Auszeit zu Hause in Diebzig. Dann musste es weitergehen. Die Corona-Zeit verlangt der Inhaberin der Regenbogen- und Vinova-Apotheke in Köthen einiges ab.

„Ich bin Apothekerin aus Leidenschaft“, betont die 44-Jährige. „Ich bin verantwortlich dafür, dass die Bevölkerung mit Arzneimitteln versorgt wird. Egal, was es kostet.“ Apropos Kosten: Die Vorwürfe, dass Apotheken sich an dieser Krise bereichern würden, kann Susen Beyer so langsam nicht mehr hören. Die Preise würden nicht die Apotheken festlegen. Ganz abgesehen davon, dass vieles in diesen Tagen schon teuer eingekauft werde.

Die Apothekerin ist erleichtert, dass ihre beiden Apotheken die Bürger so sicher versorgen können - auch schon zu Beginn der Krise, als Mundschutz und Desinfektionsmittel kaum zu bekommen waren. Der Einsatz war entsprechend hoch. „Ich bin so stolz auf mein Team“, sagt Susen Beyer. Ihre Mitarbeiter seien herumgefahren, um Material zu bekommen. Mitunter direkt zum Flughafen.

Susen Beyer und ihre Mitarbeiter feiern 25-jähriges Bestehen der Regenbogen-Apotheke

Ihre Kontakte zu großen Konzernen helfen. Ein Segen ist außerdem das große Arzneimittellager. Nicht nur jetzt in Corona-Zeiten. Es macht ihre beiden Apotheken relativ unabhängig von Schwankungen auf dem Arzneimittel-Markt. „Wir sind dadurch auf Engpässe vorbereitet“, macht die Apothekerin deutlich. Weil vorausschauend eingekauft werden könne.

Mit einer Jubiläumswoche mit Aktionen und Angeboten feiern Susen Beyer und ihre Mitarbeiter diese Woche mit ihren Kunden das 25-jährige Bestehen der Regenbogen-Apotheke, die 1995 von Ralf Gröpler gegründet worden war. Die heutige Inhaberin übernahm die Regenbogen-Apotheke elf Jahre später.

Hier gearbeitet hat Susen Beyer schon während ihres Pharmazie-Studiums in Halle. Sie sammelte Berufserfahrung in verschiedenen Apotheken in Dessau und überlegte 2002, sich selbstständig zu machen. Ralf Gröpler bot der jungen Frau an, seine Apotheke in ein paar Jahren übernehmen zu können.

„Mir ist wichtig, dass sich jeder Mitarbeiter gut aufgehoben fühlt“

Der Magdeburger wollte nicht mehr täglich fahren. Er übernahm die Apotheke seiner Frau in der Landeshauptstadt. Dass der Wechsel in der Regenbogen-Apotheke so gut klappte, hat Susen Beyer, die damals gerade Mutter geworden war, nicht zuletzt ihrer Familie zu verdanken.

Sie belegte viele Seminare - gerade zur Teamleitung. „Mir ist wichtig, dass sich jeder Mitarbeiter gut aufgehoben fühlt.“ Dass jeder im Team dem anderen vertrauen könne und Spaß an seiner Arbeit habe. Susen Beyer legt zudem großen Wert darauf, dass ihre Mitarbeiter sich spezialisieren. „Es reicht nicht, nur ein Apotheken-A rauszuhängen“, macht die Inhaberin der Regenbogen-Apotheke deutlich.

Ihren Ausgleich findet die Apothekerin zu Hause in Diebzig

Der Standort sei entscheidend, ebenso die Qualifizierung der Mitarbeiter. Susen Beyer investiert ständig in deren Weiterbildung, außerdem in Technik. Die Arbeit werde schließlich immer digitaler. Sie steckt viel Geld in Marketingaktionen, unterstützt Schulen und Vereine.

Ihren Ausgleich findet die Apothekerin zu Hause in Diebzig. „Ich bin ein Naturmensch.“ Auf ihrem Hof halten Susen und Nico Beyer verschiedene Tiere. (mz)