Corona-Sorge Corona-Sorge: Apotheken warten auf Nachschub von Desinfektionsmittel

Köthen - Desinfektionsmittel ist gefragt. So gefragt, dass viele Apotheken keins mehr haben. Auch in Köthen. „Wir hatten uns gut bevorratet“, sagt Katharina Pfeiffer von der Löwenapotheke. Bis Freitag. Da wurde die letzte Flasche verkauft. Beinahe jeder zweite Kunde, schätzt die Inhaberin der Apotheke, kam wegen Desinfektionsmittel. Sie hofft, dass nächste Woche wieder welches reinkommt.
„Im Moment haben wir nichts mehr da“, sagt auch Ulrich Nachtsheim von der Johann-Sebastian-Bach-Apotheke. Die Apotheke habe sich überall auf die Bestelllisten setzen lassen. Der Inhaber geht davon aus, dass Kunden nächste Woche wieder Desinfektionsmittel bei ihm bekommen.
Apotheke füllt ab Fünf-Liter-Kanister in kleinere Flaschen um
Die Regenbogen-Apotheke in Köthen hat noch welches. Zumindest in Fünf-Liter-Kanistern. Die nehmen für gewöhnlich nur Arztpraxen oder Pflegedienste ab. Damit auch alle Bürger, die Desinfektionsmittel kaufen wollen, welches bekommen, machen sich Apotheken-Inhaberin Susen Beyer und ihre Mitarbeiter die Mühe, es in kleine Flaschen zu füllen.
Nötig ist Desinfektionsmittel in den meisten Fällen nicht, macht Susen Beyer deutlich. Viel wichtiger sei - wie auch bei anderen Krankheitswellen - ein starkes Immunsystem. Die Apothekerin empfiehlt Vitamin-Präparate, um die Abwehrkräfte des Körpers zu stärken. „Obst und Gemüse reichen nicht aus“, sagt sie. Sie rät außerdem, oft an die frische Luft zu gehen und Räume gründlich zu lüften.
Im Einkauf sind Desinfektionsmittel derzeit deutlich teurer geworden
Warum die Preise für Desinfektionsmittel gestiegen sind? Dafür hat Susen Beyer eine einfache Erklärung: „Was ich jetzt noch bekomme, kaufe ich teuer ein.“ Deutlich teurer als sonst. Die Apotheken müssten es demnach auch teurer verkaufen. Nach Anbietern mit besseren Preisen zu suchen, sei aussichtslos. „Ich bin froh, dass ich überhaupt noch was bekomme.“
Zu diesem Engpass an Desinfektionsmittel, sagt die Inhaberin der Apotheke, hätte es nicht kommen müssen. Die Depots in Deutschland seien eigentlich gut gefüllt. Große Mengen seien jedoch nach China verkauft worden, deshalb seien die Lager in Deutschland jetzt deutlich schlechter gefüllt. (mz)