Cappuccino für die Elbeschwimmerin
Aken/MZ. - Von dort wurde jene Frau erwartet, die in einer besonderen Mission unterwegs war.
Bekanntschaft mit der "Elbeschwimmerin" zu machen, darauf waren die Menschen am Rande der Elbestadt gespannt. Kirsten Seidel heißt sie. Eine Frau, die eines Tages im Jahr 2003 für sich entschied, als erste Frau Deutschlands die Ostsee zwischen Dänemark und der Insel Fehmarn schwimmend zu durchqueren.
Und nun zog sie es wieder ins Wasser. 550 Flusskilometer in zehn Tagen von ihrer Heimatstadt Dresden bis nach Hamburg zu meistern, das ist das Ziel der 41-Jährigen. Auf ihrer Elbe-Tour will sie gleichzeitig Spenden für zwei Kinder-Projekte sammeln. Projekte, die krebskranken Kindern helfen sollen.
Am Freitagabend ging sie nun in Aken an Land, um dort im Bootshaus des Köthener Kanu-Klubs neue Kraft zu sammeln für die Flusskilometer, die noch vor ihr liegen. "Ich bin die Strecke von Wittenberg schön geschwommen", erzählt sie, während sie den Cappuccino, den Wolfgang Bauermeister ihr gegen 19.20 Uhr kredenzte, genoss.
Gut behütet fühlte sie sich auf dem Wasserweg zwischen der Lutherstadt und Aken (72 Kilometer), denn die Mitglieder der Wasserwacht des Kreisverbandes Döbeln / Hainichen ließen sie vom Boot aus nicht aus den Augen. Hans-Jürgen Göpfert, der ehrenamtliche Sanitäter, war für den Notfall an Land bereit.
"Eine erstaunliche Leistung", sagte jener Mann, der im Berufsleben als Kfz-Schlosser im sächsischen Hainichen arbeitet. Einen Tag Urlaub habe er gern genommen, um für die Gesundheit Kirsten Seidels da zu sein, wenn Hilfe nötig würde. "Als man an uns heran trat, die Elbeschwimmerin zu begleiten, haben wir gleich zugesagt", berichtet Göpfert.
"Wahnsinn" war das erste Wort, was Uwe Hoppe fand, als er kurze Zeit nach Kirsten Seidel den Fluten entstieg. Er sei in Höhe der Akener Fähre ins Wasser gesprungen, um die Schwimmerin ein Stück des Weges zu begleiten. Da könne man nur den Hut ziehen, so Hoppe. Kirsten Seidel freute sich nach ihrer Ankunft auf eine Dusche, wollte ein wenig "mental Arbeiten" und dann nur noch ins Bett. Auch für das nächste Jahr hat sie bereits Pläne geschmiedet. "Entweder werde ich die Elbe mit dem Paddelboot befahren oder am Ufer per Rad nach Hamburg radeln", blickt sie in die Zukunft.
Alle Informationen über das Projekt von Kirsten Seidel können Sie unter dem Link erfahren.