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Brandschutz hat Vorrang

Von Anne Passow 19.08.2008, 17:14

Köthen/MZ. - 2 666 000 Euro wurden dafür im Vermögenshaushalt 2008 für die Gymnasien, Sekundar-, Förder- und Berufsschulen veranschlagt.

"Gerade bei Schulen mit alter Bausubstanz gibt es einen regelrechten Sanierungsstau", so der Amtsleiter gegenüber der MZ. 1 569 000 Euro sind in diesem Jahr für Bau-, Brandschutz- und Sanierungsvorhaben in den Sekundarschulen, 178 000 Euro in den Gymnasien, 133 000 Euro in den Berufsbildenden Schulen und 786 000 Euro in den Förderschulen vorgesehen.

Absoluter Spitzenreiter bei den Investitionen im Baubereich ist die Sekundarschule Muldenstein. 132 000 Euro werden hier allein für die Erneuerung des Daches ausgegeben. Weitere 585 000 Euro fließen in den Neubau der Turnhalle. Eine beträchtliche Summe geht auch an die Sonnenlandschule in Wolfen. Um das ehemalige Kreiskrankenhaus Wolfen zur Förderschule umzubauen, sind laut Rosemarie Ewald vom Amt für Hochbau und Gebäudeverwaltung 695 000 Euro erforderlich. In der Köthener Berufsbildenden Schule wird der Schwerpunkt auf die Erneuerung der Elektroanlage mit einem Wertumfang von 50 000 gelegt. Im Bereich der Gymnasien erfordern die Maßnahmen am Zerbster Francisceum den höchsten finanziellen Aufwand. 110 000 Euro sind geplant, um den Brandschutz in der Bibliothek der Schule zu erneuern.

Der Brandschutz habe bei den Investitionen absoluten Vorrang, unterstreicht Mühlbauer und fügt hinzu: "Unser Sorgenkind ist hier das Ludwigsgymnasium in Köthen. Die Treppenräume müssen abgeschottet werden, damit sich im Falle eines Brandes Wärme und Rauch nicht so leicht ausbreiten könnten", erklärt Mühlbauer.

Für die Planung der Baumaßnahmen am Ludwigsgymnasium, vom Brandschutz über die Gebäudesanierung bis hin zum Turnhallenbau, sind in diesem Jahr 50 000 Euro im Haushalt vorgesehen.

Die Sanierung von Fenster-, Türen- und Fassaden ist unter anderem in der Sekundarschule Gröbzig erforderlich. "Dafür haben wir im aktuellen Haushalt 25 000 Euro eingestellt", informiert Mühlbauer. Weitere 130 000 Euro fließen in die Fassadenerneuerung der Sekundarschule "Erich Weinert", 180 000 Euro soll die Instandsetzung der Fenster und Türen an der Sekundarschule Comenius kosten - beide befinden sich in Bitterfeld-Wolfen.

Ein weiterer Schwerpunkt sind die Außensportanlagen der Schulen. "Diesen Herbst beginnen wir an der Ganztagsschule Ciervasti in Zerbst die Außensportanlage für 130 000 Euro neu zu bauen", nennt Mühlbauer ein Beispiel.

Welche Vorhaben in den kommenden Jahren an den Sekundarschulen realisiert werden können, macht Erich Mühlbauer von der Schulentwicklungsplanung und von der Prioritätensetzung bei der Schulbauförderung abhängig, die derzeit in den kreislichen Ausschüssen diskutiert werden. Die Schulbauförderung sei eine große Chance, sagt Mühlbauer, denn der Landkreis müsse dafür nur einen Eigenanteil zwischen 16 und 19 Prozent aufbringen. "Uns liegen schon viele Anmeldungen von Schulen vor", so der Amtsleiter.

Auch die Stadt Köthen setzt auf die Schulbauförderung. Denn auch an den Grundschulen in ihrem Zuständigkeitsbereich gibt es viel zu tun. Im aktuellen Haushalt sind zum Beispiel für die Planung von Brandschutzmaßnahmen an der Ratkeschule 14 500 Euro vorgesehen, die dann im kommenden Jahr umgesetzt werden sollen. Die Stadt benötigt dafür 123 500 Euro, wie die Köthener Baudezernentin Ina Rauer informiert.