Blumen prägen bunte Meile
KÖTHEN/MZ. - Ideale Bedingungen bescherte Petrus für die diesjährige Köthener Gartenschau. Zum einen machte es Spaß, bei fast schon sommerlichen Temperaturen von Stand zu Stand zu wandern. Zum anderen scheint die plötzliche Wärme nach einer längeren kühlen Periode den Hobby-Gärtnern eine besondere Aktivität verliehen zu haben: Endlich können Tomaten, anderes Gemüse und Blumen gepflanzt werden, ohne dass Frostgefahr besteht. Und so setzte sich gleich zu Beginn eine Völkerwanderung zwischen dem Marktplatz und er Weintraubenstraße ein. Die rege Nachfrage sorgte für guten Absatz. "Die Tomatenpflanzen waren im Nu ausverkauft", stellte Daniela Jänicke am Stand der Gärtnerei von Jörg Handt aus Wulfen bereits zur Mittagszeit fest.
Auch Christiane und Alfred Schaaf aus Großpaschleben waren zufrieden. Tochter und Vater boten Gemüse- und Blumensetzlinge an. Alfred Schaaf, der bereits Rentner ist, betreibt seine kleine Gärtnerei als Hobby. Christiane Schaaf, berufstätig, hilft ihm in der Freizeit. "Im Februar-März werden die Pflanzen ausgesät, im April-Mai ist die Hauptverkaufszeit. Danach ist Sense," beschrieb der Großpaschlebener die Saison. Die Gartenschau in Köthen ist ein Höhepunkt für ihn. Auch für Herma Pechmann aus Köthen. Bei ihr waren es Blumen-Setzlinge, die sich besonderer Nachfrage erfreuten. In der Nachbarschaft, am Stand des Köthener Mediterraneums, waren Exoten im Angebot. Wer wollte, konnte sich hier ein Zitronenbäumchen kaufen - mit großen reifen Früchten dran. Einen eigenen Kräutergarten konnte sich jeder anlegen, der sich mit entsprechenden Pflanzen bei Gabi Schumann vom Raritäten-Kräuterhof aus Schlaitz eindeckte.
Dass in der Köthener Gartenschau nicht nur Pflanzen zu finden sind, ist bereits aus den vergangenen Jahren bekannt. Auch diesmal waren unter anderem Leckereien wie Honig, Käse, Wurst, Obstwein und Säfte sowie Körbe, Garten-Kunstwerke aus Stein, Holzschnitzereien und vieles andere im Angebot.
Zum Beispiel Bürsten: Klo-Bürsten, Sauna-Bürsten, Straußenfeder-Staub-Bürsten, Gemüse-Bürsten, Heizkessel-Bürsten... Diese und noch viele andere Arten verkauft Michael Matthes, der sich historischer Bürstenmacher nennt und einen Laden in Bernburg hat, in dem rund 1 000 verschiedene Bürsten zu haben sind. "Ich stelle sie alle wie vor 100 Jahren in Handarbeit und aus Naturmaterialien her", erklärte der Bernburger.
Wer am Donnerstag keine Gelegenheit hatte, die Gartenschau zwischen Marktplatz und Weintraubenstraße zu besuchen, kann es am Freitag tun. Und zwar zwischen 9 und 18 Uhr.