Beste Zuschauerplätze werden rar
KÖTHEN/MZ. - Das erste Köthener Entenrennen lockte zahlreiche Neugierige an. Eine viertel Stunde vor Start wurden die besten Zuschauerplätze am Rand des Schlossgrabens allmählich rar. Währenddessen nutzte Jana Loos-Kindermann die Gelegenheit und kaufte sich noch schnell zwei Enten.
Die gelben Quietsch-Tiere konnten am Stand der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld für je einen Euro erworben werden. Einige Teilnehmer schickten sogar 16 Enten ins Rennen. Die Einnahmen aus dem Verkauf kommen einem guten Zweck zu Gute. Über die genaue Verwendung müssen sich die Verantwortlichen der Kreissparkasse noch verständigen, wie Mitarbeiter Steffen Reuter informierte.
"Ich bin gespannt, wie das funktioniert", bemerkte Jana Loos-Kindermann im Hinblick auf den Antrieb der Enten. Für die nötige Bewegung des Wassers sorgten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Köthen. "Wir sind der Enten-Motor", scherzte Wehrleiter Wolfgang Czech. Mit Schläuchen spritzten die Kameraden 3200 Liter Wasser pro Minute in den Schlossgraben und brachten das stehende Gewässer auf diese Weise in Bewegung.
Von der steinernen Brücke aus wurden die Enten in den Schlossgraben gekippt. Nach kurzer Zeit stand der Sieger fest. "Der Sebastian Vettel unter den Enten hat gewonnen", verkündete Thomas Winkler, auch bekannt als Fritz, der Traktorist. Die Ente mit der Nummer 789 legte die kurze Strecke am schnellsten zurück. "Das ist das erste Mal, dass ich etwas gewonnen habe", freute sich Entenbesitzer Almar Berger. Der Mann aus Renneritz bekam einen Deka-Fond-Anteil im Wert von 200 Euro.
Die Frage nach dem Geheimnis seines Sieges beantwortet er mit: "Gut gefüttert." Almar Berger erzählte, dass er seinen Titel im nächsten Jahr verteidigen wolle. Die Quietsche-Ente bekomme einen Ehrenplatz. Am zweitschnellsten war die Ente von Nancy Loyal, die sich über einen i-Pod freuen konnte. Platz drei und eine Digitalkamera gingen an Ines Lehmann.
"Es war lustig", äußerte sich Besucherin Katrin Sommerfeld im Hinblick auf das Entenrennen. Auch Olga Zisch, Auszubildende bei der Kreissparkasse, hatte ihre Freude am Wettbewerb. Worte der Kritik wurden aber auch laut. "Das war eine gute Idee, hätte aber besser organisiert sein können", empfahl Anja Hartmann für die nächste Veranstaltung dieser Art. Ob das Entenrennen im kommenden Jahr in die zweite Runde geht, ließ Steffen Reuter von der Kreissparkasse am Sonntag noch offen.
Während beim Entenrennen eine große Portion Glück gefragt war, ging es beim Städtewettbewerb der enviaM um Ausdauer und Fitness. In den traditionellen Triathlon-Disziplinen Laufen, Rad fahren und Rudern galt es, so viele Kilometer wie möglich zurückzulegen. Jedem Teilnehmer blieben dazu maximal zehn Minuten Zeit.
"Köthen war dieses Mal gut organisiert", verdeutlichte Andreas Fröhner, Projektbetreuer der enviaM für den Städtewettbewerb in Köthen. Im vergangenen Jahr waren die drei Sportgeräte auf dem Show-Truck nicht immer durchgängig belegt. Wichtige Kilometer gingen verloren. In diesem Jahr informierten Mitarbeiter der Stadtverwaltung die ansässigen Sportvereine frühzeitig über den Wettbewerb. "Wir sind offensiv auf die Vereine zugegangen", erzählte Baudezernentin Ina Rauer.
Eine beträchtliche Anzahl an Sportlern konnte motiviert werden. Mitglieder des Ruderclubs Aken, Fußballer von CFC Germania und FC Eintracht, Hockeyspieler des CHC, Handballer der HG 85, Fechter des PSV, Sportler des BSSV, KSV 2009 und des 1. TC Köthen, Mitglieder des FSV sowie Vertreter des Studienkollegs beteiligten sich. Es wurde gelaufen, geradelt und gerudert, was die Kräfte hergaben.
Mit Erfolg. Kurz bevor die Zeit abgelaufen war, wurde es spannend. Die Köthener machten immer mehr Plätze gut. Nach derzeitigem Stand liegt die Bachstadt mit 288,64 Kilometern auf Platz zwei. Den Titel des Siegers verteidigt Oschatz mit 327,35 Kilometern. Auf Platz drei liegt Thalheim mit 288,21 Kilometern. 24 Städte folgen noch. Es bleibt also spannend.
Für die Plätze eins bis zehn gibt es Preisgelder in Höhe von 1 500 bis 15 000 Euro. Ab Platz elf winken drei Euro pro Kilometer. Am Stand der enviaM konnte per Stimmzettel darüber entschieden werden, in welches gemeinnützige Projekt das Preisgeld fließt. In Köthen standen ein Traktor mit Anhänger für den Spielplatz in der Melwitzer Siedlung und ein neuer Sandkasten für Zehringen zur Wahl. Die Besucher entschieden sich für Letzteres.