Ausstellung Ausstellung: Schwiegersohn rettet Oldie
Susigke/MZ. - Was ist, wenn John Deere, Lanz Bulldog, McCormick, Fendt und Deutz aufeinandertreffen? Dann ist das ein Schleppertreffen der Treckerfreunde Susigke. So zuletzt am Pfingstsonntag. Der Ortsteil der Stadt Aken erlebte die fünfte Auflage der Veranstaltung. Der älteste Traktor war ein Kramer K16 von 1936.
Lange hatte das Fahrzeug in einer Scheune gestanden. 2008 begann Emil Rotter mit der Notreparatur des Traktors seiner Schwiegermutter. Er hat es geschafft, das Fahrzeug mit einem Güldner-Motor wieder fahrtüchtig zu machen. "Alte Technik muss leben" so der Leitspruch Rotters. Unzählige Arbeitsstunden hat er in die Restauration gesteckt. Jetzt trägt der Hobby-Mechaniker die Früchte davon. Er präsentiert sein Fahrzeug auf vielen Treffen. "Es ist ein technisches Denkmal", freut sich der Susigker.
Ein weiteres Schmuckstück war der Lanz-Bulldog von Marc Reichenbach und Rinaldo Koppe aus Sandersdorf. In das Fahrzeug mit Baujahr 1939 haben sie viel Zeit investiert. "Fast ein Jahr haben wir daran herumgeschraubt und -gebastelt", so Marc Reichenbach.
Daneben hatten Roland und Klaus Halamunda aus Thurland / Kleinleipzig ihren Bulldog geparkt. Besonders stolz sind Vater und Sohn, dass sich dieses Fahrzeug seit über 70 Jahren im Besitz ihrer Familie befindet. In der Nähe hat Hans Niemann seinen Traktor Bomber 1,6 abgestellt, der seit fünf Jahren im Besitz des Chörauers ist. Das Gefährt mit eingebautem Radio nutzt er vor allem für den Transport von Holz.
Höhepunkt der Ausstellung war ein Geschicklichkeitswettbewerb der Traktorenliebhaber. Hans Niemann war einer der elf Teilnehmer des Wettbewerbs, welcher vier Teildisziplinen enthielt. Kopf dieser Wettbewerbe ist Detlef "Semmel" Semmler. Bei der ersten Disziplin waren ein geschultes Auge und ein routinierter Umgang mit dem Traktor von Vorteil. Ein Hänger musste auf einer 30 Meter langen Strecke rückwärts bis zu einem Ziel geschoben werden.
"Das ist gar nicht so einfach", war man sich im Publikum einig. Die Teilnehmer mussten die Fahrtrichtung mehrmals korrigieren, um innerhalb der Begrenzungslinien zu bleiben. Der Anhänger wollte einfach nicht so wie sie. Bester war hier der Einheimische René Friederich, der seinen Rekord aus dem Vorjahr von 39 Sekunden auf 34 Sekunden verbessern konnte.
Bei der zweiten Station des Parcours mussten vier Kegel schnellstmöglich umfahren werden. Danach konnte man beim Büchsenzielwerfen Bonussekunden ergattern. Vor der Weiterfahrt musste man über den Hügel eine Kette öffnen, welche mit einen Schloss verriegelt war. Der Schlüssel hing an einem Tennisball, der in einem knapp einen Meter hohen Rohr lag. Durch Befüllen des Rohrs mit Wasser wurde der Ball nach oben befördert. Handicap beim Transport des Wassers vom zehn Meter entfernten Behälters war, dass der Becher viele Löcher hatte.
Station drei war "Entenjagd". Zuvor hüpfte man mit dem Sack zur Angel und versuchte, aus einem Wasserbehälter Plastikenten mittels eines am Angelhaken befindlichen Magneten aus dem Wasser zu fischen. Weitere Bonussekunden konnte man dann beim Hufeisenzielwurf ergattern. Letzte Station war ein Parcourfahren in Anlehnung an das Geschicklichkeitsfahren im Pferdesport. Mit zwei Anhängern im Schlepptau ging es durch 13 Tore, welche in engen und kurvenreichen Abständen durchfahren werden mussten. Fielen die Tennisbälle von den Kegeln der Tore , gab es Strafsekunden. Die Bestzeit hier erreichte Peter Niemann mit 54 Sekunden.
Das meiste Fahrgeschick im Wettbewerb bewies der Einheimische René Friedrich. Mit einer Gesamtzeit von 6:41 Minuten sicherte er sich Platz eins. 7:01 Minuten brauchte der Zweitplatzierte Ralf Endert, dicht gefolgt von Peter Niemann aus Chörau mit 7:02 Minuten. Für die ersten drei Plätze gab es jeweils einen Pokal.
Nicht so gut lief es für Bomber 1.6 mit Fahrer Hans Niemann. Mit einer Gesamtfahrzeit von 10:25 Minuten belegte er in der Endabrechnung nur Platz 7. Die Resonanz auf die Veranstaltung war groß, Zahlreiche Zuschauer fanden sich ein.
Die Susigker Trekkerfreunde sind sich sicher, dass ihre Veranstaltung sich zu einem weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannten Event entwickeln wird. Der Erfolg vom Wochenende gibt ihnen Recht.