Wirtschaft Aus Mercateo wird Unite: Warum sich Online-Händler mit Sitz in Köthen einen neuen Namen gibt
Seit einigen Jahren nutzt das Unternehmen zwei Namen – einen für seinen Marktplatz, einen für sein Netzwerk. Das ändert sich jetzt.
Köthen/MZ - M, e, r, c, a, t, e, o. Diese acht Buchstaben hingen jahrelang über dem Eingang zum Bürokomplex an der Museumsgasse in Köthen. Seit einigen Tagen hängen neue Buchstaben dort: U, n, i, t, e. Der Name ist neu, das Unternehmen dahinter das gleiche. Vorstand Peter Ledermann erklärt im Gespräch mit MZ-Redakteurin Stefanie Greiner, was hinter der Umbenennung steckt.
Wofür stand Mercateo?
Peter Ledermann: Mercateo setzte sich zusammen aus dem lateinischen Mercator, der Händler. Eo, ich gehe. Mercado, der Markt. Wir sind mit Mercateo als Marktplatz gestartet. Das heißt: Ich gehe auf diesen Marktplatz, ich kaufe dort aus verschiedenen Lagern von verschiedenen Lieferanten ein. Aber immer bei diesem Marktplatz. Ich habe als Kunde keine direkte Verbindung zu den Anbietern, die hinter diesem Marktplatz stehen. Das bedeutet: Der Marktplatz stellt sich immer zwischen den Kunden und den eigentlichen Anbieter der Ware.
Was steckt hinter dem neuen Namen?
Peter Ledermann: Unite ist eine Marke, die die Mercateo-Gruppe bereits seit 2017 führt. Im Geschäftskundenbereich gibt es ganz viele Beziehungen, bei denen man nicht möchte, dass sich ein Marktplatz dazwischen stellt, sondern bei denen ich direkt in Beziehung zum Anbieter beziehungsweise zum Kunden stehen möchte. Unter dem Namen Unite haben wir ein Netzwerk gestartet, in dem Kunden und Anbieter in einer digitalen Form miteinander Geschäfte machen und gleichzeitig beim Mercateo-Marktplatz einkaufen können.
Es wurde für uns jedoch immer schwieriger zu erklären, was das Netzwerk mit dem Namen Unite und was der Marktplatz mit dem Namen Mercateo ist. Deswegen haben wir uns Anfang des Jahres entschlossen, uns eindeutig als Netzwerk zu positionieren. Mit einem Namen. Und da haben wir uns für den Namen Unite entschieden, weil dieser für das Netzwerk steht. Der Mercateo-Marktplatz ist Teil dieses Netzwerkes. Dort kann weiter eingekauft werden.
Ist eine solche Umbenennung nicht ein Risiko?
Peter Ledermann: Eine Umbenennung ist natürlich eine Veränderung. Im direkten Kontakt mit unseren Kunden haben wir den neuen Namen bereits erklärt – und den Namen Mercateo mit. Es macht es uns aber leichter, nur eine Marke nach außen zu tragen und zu erklären, wofür diese Marke steht. Wir sehen mehr positive Effekte. Die Kunden, die mercateo.com im Internet eingeben, werden aber noch eine ganze Zeit lang eine Seite mercateo.com dort finden.
Was ändert sich? Und was nicht?
Peter Ledermann: Der Name ändert sich. Die Farbe. Das knallige Rot ist einem violetten Farbverlauf gewichen. Wir wollen die Partner im Handelsgeschäft auf Augenhöhe miteinander verbinden. Unser Logo – diese vier gedrehten U – soll zeigen, dass wir miteinander in Verbindung stehen. Für die Mitarbeiter ändert sich nichts. Für den Standort Köthen ändert sich nichts.
Wir bleiben hier und werden weiter wachsen. Mercateo ist in den letzten 20 Jahren gewachsen und wird jetzt zu Unite, einer globalen Marke. Das empfinde ich auch für Köthen sehr vorteilhaft. Wir sind als Unternehmen in 14 Ländern unterwegs. Deshalb ist es wichtig, sich dann auch als globale Marke nach außen sichtbar zu positionieren. Ich glaube, dass viele Köthener mit uns gemeinsam stolz sein können, was wir da erreicht haben.