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Aus Liebe zu Drosa Aus Liebe zu Drosa: Axel Lingner mischte fast 30 Jahre in der Lokalpolitik mit

Von Stefanie Greiner 12.11.2019, 15:18
Axel Lingner war zuletzt stellvertretender Bürgermeister des Osternienburger Landes.
Axel Lingner war zuletzt stellvertretender Bürgermeister des Osternienburger Landes. Ute Nicklisch

Drosa - Axel Lingner hat viele Millionen Euro bewegt. Zuerst als Bürgermeister der Gemeinde Drosa, zuletzt als stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Osternienburger Land und Leiter der Bauverwaltung. Er blickt auf ein ereignisreiches Berufsleben zurück. In seinem Ruhestand lässt der 65-Jährige es jetzt ruhiger angehen.

1990 kam Axel Lingner zur Kommunalpolitik. Er wurde Bürgermeister der Gemeinde Drosa und übernahm damit ein Amt, das ihm zuvor schon ein paar Mal angeboten worden war, das er aber jedes Mal abgelehnt hatte. Aus Zeitgründen. Denn er hatte gerade erst mit seiner Arbeit bei der Agrargesellschaft in Wulfen begonnen.

Axel Lingner hat Informationstechnik und theoretische Elektrotechnik in Ilmenau studiert. Er arbeitete als Wartungsingenieur in verschiedenen Rechenstationen und kam so auch zur Agrargesellschaft in Wulfen.

Axel Lingner entschied sich für das Bürgermeisteramt – aus Liebe zu seiner Heimat

In Drosa, seiner Heimat, blieb in dieser Zeit vieles liegen. Der alte Bürgermeister konnte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr wahrnehmen. Axel Lingner entschied sich um - und damit für das Bürgermeisteramt. Aus Liebe zu seiner Heimat. Er arbeitete zunächst vier Tage als Bürgermeister und einen Tag in der LPG. Was nicht zu schaffen war. So wurde er Vollzeit-Bürgermeister.

„Ich habe versucht, das aufzuarbeiten, was liegengeblieben ist“, sagt Axel Lingner. Dazu gehörten vor allem Bauprojekte. Der Umbau des Kindergartens in Drosa zum Beispiel. Die Vorhaben, das war Axel Lingner klar, mussten schnell angegangen werden, da die finanziellen Mittel jahresgebunden waren.

Zu Beginn der 90er Jahre Bauprojekte anzuschieben, sagt er, sei nicht leicht gewesen. In einer Zeit ständiger Regierungswechsel. Die einen brachten etwas auf den Weg, die anderen machten es rückgängig. Die Stellen, bei denen Anträge gestellt werden konnten, fehlten. Axel Lingner nahm vieles selbst in die Hand. Er besorgte Baumaterial und beauftragte Firmen.

Von 1992 bis 1994 führte Axel Lingner hauptamtlich das Verwaltungsamt Elsatal

Vieles von dem, was Drosa heute ausmacht, hat er zwischen 1990 und 2001 als Bürgermeister der Gemeinde Drosa angeschoben. „Wir haben viel geschafft“, blickt der 65-Jährige zufrieden zurück. Ortsdurchfahrt, Ausbau der Feuerwehr - in den 90er Jahren wurden im Rahmen der Dorferneuerung verschiedene Projekte in Angriff genommen.

Von 1992 bis 1994 führte Axel Lingner hauptamtlich das Verwaltungsamt Elsatal. Es folgte das Verwaltungsamt Osternienburg, das er von 1994 bis 2009 stellvertretend leitete. Axel Lingner machte in seinem Berufsleben mehrere Gebietsreformen mit. Die letzte 2010, als das Osternienburger Land gegründet wurde. Von 2010 bis 2019 war er dessen stellvertretender Bürgermeister.

Axel Lingner blickt gern zurück auf seine Zeit als Bürgermeister

Axel Lingner blickt gern zurück. Auf seine Zeit als Bürgermeister. Auf seine Zeit als Leiter des Bauamtes. Er konnte nicht alle Vorhaben in seiner Amtszeit umsetzen und hofft, dass jemand anderes das tut. Worüber er sich im Nachhinein ärgert? „Darüber, dass es nicht gelungen ist, Kleinpaschleben als Schulstandort zu halten“, sagt er.

In seinem Ruhestand will sich Axel Lingner noch stärker als bislang seinen ehrenamtlichen Ämtern widmen. Er engagiert sich in Drosa im Sportverein, im Gemeindekirchenrat, im Heimatverein. Er singt im Chor und organisiert die Adventsfensteraktion mit. (mz)