Aufgeben keine Chance Aufgeben keine Chance: Doreen Kresner darf seit Wochen ihr Nagelstudio in Osternienburg nicht öffnen

Osternienburg - Aufgeben? Das kommt für Doreen Kresner nicht in Frage. Sie liebt ihren Beruf und bleibt optimistisch. „Ich vertraue darauf, dass die Kunden wiederkommen.“
In Osternienburg hat die staatlich geprüfte Nageldesignerin ein eigenes Studio. Ihr Kredo Nailart Studio. Genau wie Friseure und Kosmetiker darf Doreen Kresner seit Mitte Dezember nicht öffnen. Wie lange der Lockdown anhält, ist ungewiss. Zwei Wochen auf jeden Fall noch. Sie hofft, dass es dann endlich wieder losgeht, befürchtet jedoch, dass das nicht der Fall sein wird.
Sechs Wochen dauert die Zwangspause nun schon. Und damit genauso lange wie der erste Lockdown. Den nutzte die Osternienburgerin so gut wie möglich. Sie möbelte ihr Studio auf, brachte die Internetseite auf Vordermann.
Die Zeit nach dem ersten Lockdown machte der Nageldesignerin großen Mut
Im Frühjahr war alles neu. Dieser Lockdown. Diese Ungewissheit. Keine leichte Zeit. Friseursalons durften öffnen, Nagelstudios nicht. „Niemand wusste so richtig, was jetzt ist. Keiner fühlte sich für uns zuständig“, kritisiert Doreen Kresner. Ihre Branche sei irgendwie hinten runtergefallen. Sie beantragte Soforthilfe, um wenigstens einige Kosten decken zu können. „Ich wollte weitermachen“, sagt sie. „Und das will ich jetzt auch noch.“
Die Zeit nach dem ersten Lockdown machte der Nageldesignerin großen Mut. Die meisten Kunden vereinbarten neue Termine. „Jeder wollte der erste sein.“ Nur wenige kamen nicht zurück. Aus Gründen, die sie verstehen kann. Schließlich bedeutete der Lockdown für viele auch Kurzarbeit - und damit weniger Geld.
Die zweite coronabedingte Schließung ihres Studios stimmt die Nageldesignerin trotz aller Zuversicht immer mal wieder nachdenklich. Wie sicher ist diese Branche? Im Internet hat Doreen Kresner nicht erst einmal gesehen, dass andere ihre Utensilien verkaufen.
2005 hat Doreen Kresner ihr Studio eröffnet
Um alles einfach aufzugeben, liebt sie ihren Beruf aber zu sehr. Sie schätzt den Kontakt zu ihren Kunden. „Die Kunden liegen einem am Herzen“, macht die Nageldesignerin deutlich. Aus einigen seien Freunde geworden. Sie schätzt das Kreativ-Sein, die Selbstständigkeit.
2005 hat Doreen Kresner ihr Studio eröffnet. Zu einer Zeit, als Nagelstudios in Deutschland erst im Kommen waren. Die Osternienburgerin ist gelernte Friseurin, konnte bei ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen werden und orientierte sich zunächst beruflich um.
Nach der Geburt ihrer Töchter übernahm sie eine befristete Stelle als Friseurin in Aken. Über eine Kundin entdeckte sie schließlich das Nageldesign für sich. Sie ließ sich in einem Nagelstudio in Dessau mehrmals die Nägel machen und war begeistert von diesem Handwerk. Zu Hause richtete Doreen Kresner ihr erstes Nagelstudio ein, später im ehemaligen Laden ihrer Schwiegereltern. Die Selbstständigkeit erlaubte ihr, Familie und Beruf zeitlich wunderbar miteinander vereinbaren zu können.
Was sie sich über die Jahre aufgebaut hat, möchte die Nageldesignerin nicht aufgeben. Sie hofft, dass die Zeit des Stillstands bald ein Ende hat. (mz)