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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Munteres Fest mit alter Geschichte

Von UTE NICKLISCH 23.06.2011, 18:29

QUELLENDORF/MZ. - "Quellendorfer Klein-Pfingsten ist ehrwürdiger. Sein Stammbaum reicht bis in Urväters Zeiten zurück." So kann man es in einer rund 85 Jahre alten Zeitung nachlesen. Quellendorf könne nachweisen, dass sein Pfingstgelage schon vor dem Dreißigjährigen Kriege als "Pfingstgelach" begangen wurde, so belegt die Zeitung weiter, dass das Dorffest mittlerweile eine sehr langjährige Tradition besitzt - bis ins Jahr 1658 lässt sich die Spur der Geschichte zurückverfolgen. Darauf sind die Quellendorfer natürlich auch heute noch sehr stolz und deshalb setzten sie alles daran, um die traditionellen Überlieferungen auch weiterhin zu erhalten.

Dass sie dazu durchaus in der Lage sind, bewiesen sie an - wie die Quellendorfer sagen - "Kleene Pfingsten". Dieser Termin nämlich steht schon seit vielen Jahren unverrückbar für das Quellendorfer Heimatfest. "Vier Tage wach" - unter diesem Motto jedenfalls steht das Fest hauptsächlich bei der jüngeren Generation.

Wie Patrick Fasshauer als Mitglied des Dorfclubs erklärt, herrscht während dieser Zeit im Dorf ein gewisser Ausnahmezustand. So wie er lässt auch ein Großteil der Quellendorfer seine Arbeit ruhen, indem Urlaub genommen wird. Denn es gibt viel zu tun und viel zu erleben bei "Kleene Pfingsten" - das Ausrichten der Maien, der Fackelumzug durchs Dorf, der Diskoabend, der Auftritt der Band "RadioNation" - für viele Besucher einer der Höhepunkte der Festes. Auch Helga Pforte war unter den Besuchern. Die alteingesessene Quellendorferin ließ auch dieses Mal keinen Tag des Festes aus. "Ich freue mich, dass man hier immer noch ein solch schönes Fest auf die Beine stellt", erklärt die muntere Seniorin. "Am besten aber hat mir das Kindersingen gefallen", sagt Helga Pforte und meint damit den Auftritt der Quellendorfer Grundschule. Dieser stand unter

dem Motto "QSDS - Quellendorf sucht den Superstar" und brachte viel Begeisterung in das Publikum. Auch der sechsjährigen Helene Parusel gefiel dieser Teil des Festes am allerbesten. War sie doch selbst beim Auftritt mit dabei.

Nicht fehlen durfte auch diesmal wieder das Ringreiten. Insgesamt 13 Reiter kämpften dabei um den Siegertitel. Im Gegensatz zu den Ringreitveranstaltungen in anderen Orten durften hier ausschließlich Mitglieder des Quellendorfer Reitvereins teilnehmen. Als Siegerin ging Stefanie Behrendt aus Quellendorf aus dem Wettbewerb hervor. Den zweiten Platz erritt sich Karl-Heinz Lüdicke aus Quellendorf und auf den dritten Platz schaffte es Lutz Hildebrandt aus Würflau.

Karsten Bahn, Vorsitzender des Dorfclubs Quellendorf, war sichtlich zufrieden mit "Kleene Pfingsten". Nur mit dem Wetter scheint es bei den Quellendorfern wohl nie ganz zu klappen. "Egal, wie der Termin fällt - einen Regentag haben wir immer dabei", sagt der Chef des Ganzen. Schon seit fast zehn Jahren organisiert er gemeinsam mit dem Dorfclub das viertägige Fest.

An eine Begebenheit erinnert er sich dabei besonders gern. Als er das erste Mal Festorganisator war, "da sagte eine Frau zu mir: Das war das schönste Fest seit über zehn Jahren". Diese Aussage haben ihn damals zum Weitermachen motiviert. "Wir machen das alle ehrenamtlich und es macht unheimlich viel Spaß", erklärt der Quellendorfer die Organisation des Festes.

Und nicht zuletzt erwähnt er dabei auch die gute Zusammenarbeit mit dem Schaustellerbetrieb Sperlich / Franzelius, die schon seit 40 Jahren in Quellendorf jedes Jahr eine Art internes Familientreffen auf dem Quellendorfer Festplatz feiern.