1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Anhalt-Bitterfeld: Anhalt-Bitterfeld: Der Spaß steht an erster Stelle

Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Der Spaß steht an erster Stelle

Von STEFANIE GREINER 07.09.2010, 17:22

FRASSDORF/MZ. - Normalerweise kommen die motorisierten Grünzeugstutzer der Rasentraktorfreunde aus Fraßdorf nur im heimischen Garten zum Einsatz. Dass sich die tuckernden Alltagshelfer auch für spaßige Wettbewerbe eignen, bewiesen die Bewohner der kleinen Ortschaft am Samstag.

Auf dem Sportplatz traten Frauen und Männer mit ihren Mähfahrzeugen gegeneinander an. Die "Rasentraktor-Games" erlebten damit ihre zweite Auflage. Im vergangenen Jahr hatte der Gaudi-Wettbe- werb im kleinen Rahmen stattgefunden.

"Aus einer Bierlaune heraus entstand die Idee", erzählt Thomas Weigt. Der Fraßdorfer machte deutlich, dass die "Rasentraktor-Games" eine Bereicherung für das Dorfleben sein sollen. Den 240 Einwohnern soll mit dieser spaßigen Veranstaltung ein weiterer Höhepunkt geboten werden. Dorffest und Osterfeuer erfreuen sich großer Beliebtheit.

Die "Rasentraktor-Games" sind auf dem besten Weg, ein weiterer Anziehungspunkt für Anwohner und Gäste aus umliegenden Ortschaften zu werden. Immerhin tummelten sich bereits in diesem Jahr Hinsdorfer, Quellendorfer und Zehmigkauer auf dem Platz. "Es geht um Spaß", betonte Ronny Burghausen. Der Fraßdorfer schwang sich auf seinen Rasentraktor der Marke Viking und mischte sich unter die Teilnehmer.

Vier Frauen und acht Männer nahmen an dem Gaudi-Wettbewerb teil. In der ersten Disziplin galt es, in möglichst kurzer Zeit in einen Overall zu schlüpfen, den Rasentraktor zu starten und einen Parcours zu absolvieren. Beim anschließenden Eiertreffen, Stiefelwerfen, Bierglasschieben und Ringstechen war vor allem Geschick gefragt.

"Das Eiertreffen ist am schwierigsten", merkte Claudia Weigt an. Mit einer Boccia-Kugel versuchte die junge Frau, aus einiger Entfernung ein Ei zu zerschlagen. Diese Disziplin bereitete nicht nur ihr erhebliche Probleme. Die meisten Teilnehmer trafen das Ei nicht einmal ansatzweise. Im Grunde war das auch nur zweitrangig. Was zählte, war der Spaß am Wettbewerb.

Als eine der ältesten Starterinnen ging Sylvia Weigt ins Rennen. Die Fraßdorferin hatte bereits im vergangenen Jahr teilgenommen, als Regen die Bedingungen enorm erschwerte. Dieses Mal zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Strahlender Sonnenschein lockte viele Zuschauer auf den Platz.

Letztes Jahr noch am Rande des Wettbewerbes und dieses Jahr mittendrin war Dirk Glistau. Der Wehrleiter aus Hinsdorf hatte sich mächtig in Schale geworfen. In seiner Kostümierung ähnelte er vielmehr einem klischeebehafteten Tratschweib als einem gewissenhaften Kameraden der Feuerwehr. "Den Spaß wollte ich mir nicht entgehen lassen", machte Dirk Glistau deutlich. Die Verkleidung habe er zum Amüsement der befreundeten Feuerwehrmänner aus Fraßdorf gewählt.

Mit einem roten Overall und einer entsprechenden Kopfbedeckung tuckerte Maria Kleinschmidt auf ihrem Rasentraktor über den Platz. "Dieser Wettbewerb ist einzigartig", lobte die Fraßdorferin. Sie möchte erneut teilnehmen. Erfreut erzählte Thomas Weigt, dass bereits am Samstag Vorschläge für neue Disziplinen gemacht wurden.

Wenn nichts dazwischen kommt, erleben die "Rasentraktor-Games" im kommenden Jahr ihre dritte Auflage. Den diesjährigen Wettbewerb entschied Günther Fischer für sich. Platz zwei ging an Dirk Glistau, gefolgt von Matthias Groh.