Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Bildband vereint Ansichten von früher und heute
GRÖBZIG/MZ. - Der Heimatverein Gröbzig hat ein Buch mit dem Titel "Gröbziger Ansichten" herausgegeben. Am Dienstagabend wurde es im Ratssaal der Fuhnestadt erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und stieß auf großen Zuspruch.
Otto Kappes, Verfasser und Vereinsvorsitzender in einer Person, erinnerte daran, dass vor gut zehn Jahren das Buch "Geschichte der Stadt Gröbzig" erschienen war. Seit dieser Zeit habe es viele Veränderungen in der Stadt gegeben, konnten auch neue Dokumente zur Stadtgeschichte ausfindig gemacht werden. So sei im Heimatverein die Idee entstanden, einen neuen Bildband zu erstellen. "Uns geht es einfach darum, die Geschichte der Stadt den Bürgern näher zu bringen. Und wichtig erscheint uns, das Identitätsbewusstsein zu stärken, da gibt es viel Nachholbedarf", äußerte Otto Kappes. Letztlich erhielt Kappes von seinem Verein den Auftrag, sich um die Neuerscheinung zu kümmern. "Wahrscheinlich habe ich mich in der Vergangenheit auf diesem Gebiet bewährt", meinte Kappes augenzwinkernd.
Das neue Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt. Der Leser erfährt Wissenswertes beispielsweise zu den Kirchen, zur Synagoge, den Schulen, zu Festen und Jubiläen, zur Feuerwehr, zur Landwirtschaft und zu Gröbziger Betrieben. Der Titel "Gröbziger Ansichten" wurde bewusst gewählt, denn es dominieren Fotos, die Historisches zeigen, teilweise ergänzt durch Aufnahmen aus der Gegenwart, die die verschiedenen Veränderungen deutlich machen. Die Texte sind im Vergleich zum Buch "Geschichte der Stadt Gröbzig" eher knapp gehalten. Was den Stadthistoriker Kappes schon vor Probleme gestellt hatte. "Ich musste die Texte mehrfach kürzen, bis sie dann ins Layout gepasst haben", sagte Kappes.
Einen Anspruch auf Vollständigkeit, betonte der Autor, habe der Bildband nicht. "Es gibt zu unserer Stadtgeschichte noch so viel aufzuarbeiten und noch viele weiße Flecken", sagte Kappes. Zu gern würde er beispielsweise niederschreiben, wo das Gröbziger Schloss gestanden und wie es einst ausgesehen hat. Seine bisherigen Recherchen zum Schloss brachten allerdings nicht die gewünschten Ergebnisse.
Auch die Gröbziger Kneipenszene würde er gern näher beleuchten. "Es gab unendlich viele Gaststätten, aber wo sind sie geblieben?", stellte er eine Frage in den Raum. Ebenso interessant wäre die Aufarbeitung der Geschichte der vielen kleinen Geschäfte. "In der Langen Straße gab es früher in jedem Haus einen kleinen Laden, zu denen aber kaum jemand noch was weiß." Kappes will deshalb weitermachen, Material für ein weiteres Buch sammeln. Und da sitzt ihm die Zeit im Nacken. "Die Leute, die wir dazu noch befragen können, werden immer weniger."
Möglich wurde die Herausgabe des Bildbandes durch die Unterstützung des Landkreises, der Stadt Gröbzig und der Ernst Koch Schmuckwaren GmbH. Bürgermeister Dirk Honsa freute sich sehr über die Neuerscheinung. "Ich danke Herrn Kappes ganz herzlich. ebenso den vielen Zuträgern, die ihn mit Informationen versorgten", sagte Honsa. Wenige Tage vor dem Gröbziger Stadtfest sei das Buch zum richtigen Zeitpunkt erschienen. "Wir sind noch im Kampf und geben nicht auf. Unser Stadtrecht, das man uns durch die Gemeindegebietsreform nehmen will, werfen wir nicht so einfach über Bord", sagte der Bürgermeister.
Der Bildband kostet 15 Euro und ist vorerst in einer Auflage von 500 Exemplaren erschienen. Gekauft werden kann das Buch zum Stadtfest, das vom 27. bis 29. August stattfindet.