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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: 27 prächtige Welpen

Von sylke hermann 09.03.2012, 16:39

aken/MZ. - Beatrice Oswald und ihre Welpenleute. Die heißen bei ihr nicht Müller, Meyer, Schulze, sondern der Einfachheit halber wie ihre Hunde. Und so speichert die Akener Züchterin sie auch im Telefon. Da kann es schon mal vorkommen, dass Nummer 5 anruft.

Seit sie 27 Babies rund um die Uhr und am besten gleichzeitig zu versorgen hat, dreht sich alles nur noch um die süßen Kleinen. Wahlweise in stahlblau oder gelb gestromt. Am 13. Januar brachte Doggen-Dame Elfi elf Welpen zur Welt. Und als wäre das nicht schon genug Chaos im Wurfhaus, legte Anny nur drei Tage später nach. Mit 16 Welpen. So viele, dass die Züchterin von diesem Tag an das Schlafen gänzlich einstellte und ausschließlich für ihren Nachwuchs da war.

Am Samstag, fast acht Wochen später, ist sie wieder bei vier Stunden Schlaf angekommen und hat das Gefühl, in einer Wellness-Oase eingecheckt zu haben, scherzt sie. Sagen will sie, dass man den aktuellen Zustand nicht mit dem "Irrenhaus" der Anfangszeit vergleichen könne.

Trotzdem: Der Stress steckt ihr in den Gliedern. Sie hat abgenommen, ",nicht, dass ich vorher fett gewesen bin", betont sie augenzwinkernd. Und sie hat ihre Waden gestählt. So sei das eben, wenn man ständig drei, vier, fünf groß gewordene Welpen hinter sich her zieht. Mittlerweile wiegen sie zwischen achteinhalb und fast elf Kilo. Momentan ist Heiko der dickste. Ihr Mann, von Beruf Forstwirt, findet das gar nicht lustig. "Er heißt Heiko", klärt die Züchterin auf. Ohne ihn, ohne die Unterstützung von Familie - Beatrice Oswald hat vier Kinder - und Freunden hätte sie das alles nicht stemmen können.

Neben der Rundum-Versorgung der Kleinen klingelt permanent das Telefon - und am anderen Ende sind nicht nur ihre Welpenleute, wie Beatrice Oswald jene Menschen bezeichnet, die bei ihr einen Hund gekauft haben. Das Medieninteresse sei unglaublich. So unglaublich wie die beiden Würfe.

Niemand habe mit dieser Anzahl Welpen gerechnet. Normal seien maximal acht. Aber elf und 16 ließen den Helfer-Stab um die Züchterin an seine Grenzen gehen. Doch für Beatrice Oswald, die sich schon als Kind in Deutsche Doggen verliebt hatte, war klar, sie würde sich der Herausforderung stellen. "Da gibt es kein Für und kein Wider; entweder man macht es oder man lässt es."

Sie hat es gepackt. Alle 27 gedeihen prächtig. "Wir haben keine Kümmerlinge, keine Mickerlinge und keine Ängstlinge in beiden Würfen", resümiert die Züchterin stolz. Obgleich das anfangs nicht so aussah und sich Dackeldame Mäxchen spontan dem kränkelnden Hans annahm, ihn aufpäppelte und rührend umsorgte. Hans hat wie fast alle ein Zuhause gefunden.

Keine leichte Aufgabe für die Akenerin. Schließlich will sie, dass es ihren Babies gut geht. Die Rekordwürfe haben die Auswahl nur noch erschwert. So viele Menschen wie diesmal wollten noch nie eine Deutsche Dogge von ihr kaufen. Also hat Beatrice Oswald noch stärker als sonst ausgesiebt.

Am Samstag sitzen die Welpenleute bei ihr im Wohnzimmer. Sie hat sie eingeladen zur "fachlichen Berieselung". Ein Muss. Weil es so viele sind, kommen alle auf einmal. Das spart Zeit. Der Platz in der Stube wird nicht reichen. Manch einer wird sich einen Klappstuhl mitbringen müssen. Das stört Beatrice Oswald nicht. Im Wurfhaus sei es schließlich auch eng gewesen, erinnert sie und will nur eines: "dass es meinen Hunden gut geht".