1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Kindertagesstätte in Wörlitz: Kindertagesstätte in Wörlitz: Villa "Sonnenschein" will weit nach vorn

Kindertagesstätte in Wörlitz Kindertagesstätte in Wörlitz: Villa "Sonnenschein" will weit nach vorn

Von Andreas Behling 19.02.2021, 09:57
Die Wörlitzer Kindertagesstätte „Villa Sonnenschein“ ist im Finale zum Deutschen Kita-Preis. Schon am Eingang sieht man, dass es allen ernst ist zu gewinnen.
Die Wörlitzer Kindertagesstätte „Villa Sonnenschein“ ist im Finale zum Deutschen Kita-Preis. Schon am Eingang sieht man, dass es allen ernst ist zu gewinnen. Thomas Klitzsch

Wörlitz - 25.000 Euro für den Sieger. Jeweils 10.000 Euro für die vier Zweiten. In der Endrunde des Deutschen Kita-Preises 2021, in der zehn Einrichtungen stehen, geht es um eine Menge Geld. „Und das wird einem nicht geschenkt“, sagt Annett Dreßler. Die stellvertretende Leiterin der Integrativen Sprach-Kindertagesstätte „Villa Sonnenschein“ in Wörlitz weiß, was im Endspurt noch zu leisten ist.

Aufwand ist größer

Die Kita aus der Parkstadt - wie berichtet zum Kreis der Finalisten gehörend - will unbedingt zeigen, dass auch unter den Bedingungen der Corona-Krise Kindertagesbetreuung auf hohem Niveau möglich ist. Da die Jury sich in der Pandemie nur sehr eingeschränkt selbst an Ort und Stelle von der Qualität der Arbeit überzeugen kann, ist der bürokratische Aufwand für die Teilnehmer größer geworden. Beim Zusammenzählen ist Annett Dreßler auf sieben Ordner gekommen, in denen vielleicht das Potenzial steckt, den Wettbewerb mit einem Erfolg zu krönen.

Dazu gesellen sich vier Video-Sequenzen, die insgesamt 20 Minuten lang sein sollen. „Da geht es darum, nichts Gestelltes, sondern normale Alltagssituationen in der Interaktion zwischen Erzieher und Kind zu zeigen“, beschreibt Annett Dreßler die Anforderungen. Dass nun freilich Hygiene-Maßnahmen und die Trennung von Gruppen den Alltag im Haus bestimmen, sei ein bisschen schade, weil es ein anderes Arbeiten sei als vor dem Virus. „Aber das sind für alle Teilnehmer die gleichen Voraussetzungen.“

Mit dem Wörlitzer Park

Eine weitere Karte, die sich reizvoll ausspielen lässt, ist natürlich die Nähe der Kita zum Wörlitzer Park. Wenn am 18. März ein kleines Film-Team vorbeischaut, sollen nicht bloß ausgewählte Räume und das Außenareal der „Villa Sonnenschein“ in den Fokus rücken. „Wir möchten zeigen, wie wir die Parkanlage mit ihren Brücken und dem Schloss pädagogisch nutzen“, blickt die stellvertretende Leiterin voraus. Schon 14 Tage zuvor steht eine Video-Konferenz auf dem Programm, in der sich neben den Erzieherinnen die Vertreter des Trägers den neugierigen Fragen stellen.

An dem Interview, das am 5. März auf dem Programm steht, nehmen von Seiten der Verwaltung Bürgermeister Maik Strömer (CDU) und die Kita-Koordinatorin Sabrina Gumz teil. „Im Austausch mit der Leitungsebene unterstützen wir die Einrichtung durch verschiedene Zuarbeiten“, berichtet Sabrina Gumz. Dabei sei es durchaus ein Spagat, die einzureichenden Unterlagen nicht zu überfrachten und zugleich die Dokumentation nicht zu gering zu halten. Da die Jury - sie besteht aus Vertretern des Bundesfamilienministeriums und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sowie Fachleuten der Internationalen Akademie Berlin und der Hochschule für angewandte Pädagogik - sich auch für die Inhalte der Besprechungen mit den Leitungen aller Kindertagesstätten der Kommune interessiere, stelle man die Beratungsprotokolle zur Verfügung.

„Und natürlich schaffen wir die technischen Voraussetzungen, damit einer digitalen Übermittlung nichts im Wege steht. Für uns als kleine Stadt und vergleichbar kleinen Träger ist allein das Erreichen des Finales ein großer Achtungserfolg“, freut sich die Kita-Koordinatorin über den aktuellen Stand.

Spannung bleibt

„Für uns bleibt es bis zum Schluss spannend“, verrät Annett Dreßler. „Denn die Kriterien, nach denen die Jury die Auswertung vornimmt, sind den Kitas nicht bekannt. Wir wissen nur, dass uns nach der Vorlage des Endberichts für unsere Einrichtung die Chance zur Stellungnahme eingeräumt wird.“ Und erst danach falle die Entscheidung über die Preisträger.

Initiative gibt Impulse

Der Deutsche Kitapreis ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Partnerschaft mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung, der Gisela-Sdorra-Stiftung, der Karg-Stiftung, dem Eltern-Magazin und dem Didacta-Verband.

Die Auszeichnung setzt Impulse für Qualität in der frühkindlichen Bildung und würdigt das Engagement der Menschen, die tagtäglich in Kitas zeigen, wie gute Qualität vor Ort gelingt.

Als Ziele werden auf der Website zum Preis fünf Punkte angegeben: Es soll gezeigt werden, dass es Kindern zugute kommt, wenn auch ihr Umfeld lernt, dass Kinder der Mittelpunkt aller Qualitätsbestrebungen sein sollten, dass gute Qualität den Sozialraum der Kita einbezieht, dass Bildung ein partizipativer Prozess ist und was gute Qualität im jeweiligen Kontext ist. (mz)