Zukunftsprojekte Zukunftsprojekte: Statt der A 16 eine B 87 neu?
Herzberg/Jessen/MZ/elb. - Was so positiv klingt, hatte bisher für den Süden Brandenburgs immer noch einen Haken: Damit ist eine schnelle Verbindung nach Leipzig dennoch nicht gewährleistet. Denn die zunächst favorisierte A16 von Leipzig bis Torgau war nicht als vordringlicher Bedarf in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen worden. Nicht nur für Elbe-Elster-Landrat Klaus Richter ein Unding.
Er machte sich auf die Socken und hatte am Dienstag dieser Woche eine Audienz im Bundesverkehrsministerium. Die Ergebnisse lassen aufhorchen. Demnach soll nun anstelle der A16 eine B 87 (n), wie neu, in der Planung sein. Vorteil: Eine Bundesstraße könne zeitnäher realisiert werden, weil die umfangreichen Abstimmungs- und Beteiligungsverfahren nicht nötig seien. Dass die A16 nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen worden war, habe zunächst auch am meisten an den Sachsen gelegen. Die hätten die Ergebnisse der Leila-Studie zu spät herangezogen und die Straßenbau-Schwerpunkte erst auf andere Landesteile gelegt.
Doch die autobahnähnliche B 87 neu, geplant seien vier Fahrbahnen, fasziniere inzwischen auch die Sachsen - und vermutlich besonders auch die Grünen im Bundestag, deren Umweltbedenken damit wahrscheinlich schneller zerstreut werden könnten, als beim Festhalten an einer neuen Autobahntrasse. Die Sachsen hätten inzwischen sogar signalisiert, dass sie auf den geplanten Bau kleinerer Ortsumfahrungen an der B 87 verzichten würden, wenn die B 87 neu käme. Das Geld solle dann gleich in die neue Straße fließen. So habe Richter erfahren.
Allerdings steht eins auch fest: Die Ortsumfahrung Eilenburg wird weiter gebaut und mit dem Bau der Ortsumfahrung Torgau, die bis über die Elbe in Richtung Zwethau führen soll, wird noch vor dem Bau einer B 87 neu begonnen. Im Bundesverkehrsministerium sehe man Chancen, dieses Projekt auf parlamentarischem Wege in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes zu bekommen.
Erstens würden sich damit Brandenburg und Sachsen eins sein, Sachsen zahlt einen Teil der nötigen Mittel dazu und das noch fehlende Geld könnte aus nicht ausgereichten Mitteln des Hochwasserfonds und aus dem Reservefonds Planung kommen.