Zirkus seit 30 Jahren in Meltendorf
Seyda/MZ. - Unter dem Motto "30 Jahre Meltendorf" feierte die Großfamilie Sperlich gemeinsam mit hunderten Zuschauern und Laienartisten aus Seyda und Umgebung am Freitagabend ein bemerkenswertes Jubiläum: Seit drei Jahrzehnten haben die Zirkusleute in Meltendorf unweit von Seyda ihr (Winterquartier-)Zuhause und viele Freunde in der Heimatregion dazu.
Aus diesem Anlass war etwas ganz Besonderes zustande gekommen: Das Team um Direktor André und Seniorchef Alfred Sperlich, das sonst landauf, landab als Projekt-Zirkus an Schulen und Kitas Station macht, hat in Seyda in der zurückliegenden Woche neben dem Programm mit Grünschülern und Tagesstättenkindern einen abendfüllenden Darbietungsreigen mit Erwachsenen einstudiert. Nachdem der Nachwuchs seine begeisternde Abschlussvorstellung schon am Donnerstagnachmittag im rappelvollen Zelt gegeben hatte, waren die großen Laiendarsteller (über 80 an der Zahl) am Freitagabend im Rahmen besagter Geburtstagsparty an der Reihe. Und sie zündeten in der Manege, unterstützt von Sperlichs erfahrenen Zirkusleuten, ein Feuerwerk aus liebevoll dargebotenen Nummern (Livemusik, Tanz, Akrobatik, Zauberei, Tierdressur), durchsetzt mit herzerfrischendem Klamauk (Clownerie). Es wurde gelacht bis zum Bauchweh und fast die ganze Veranstaltung hindurch mitgeklatscht oder applaudiert.
Das Ganze war eingebettet in eine volksfestähnliche Fete mit Freibier und Büffet, spendiert von Sperlichs, plus Tanz unterm beheizten Zeltdach. Das Publikum hatte freien Eintritt, beteiligte sich aber mit mitgebrachten Getränken (Sekt, Wein, Schnaps) an der Aussteuer für den Abend. Eingeleitet wurde er übrigens mit einer Andacht, gehalten von Schausteller-Pfarrer Martin Heinke.
Friedhelm Röse, als Chef des Meltendorfer Rösenhofes für alkoholkranke Menschen direkter Nachbar der Zirkusleute, schlüpfte für zwei Stunden in die Rolle des Moderators. Bevor er jedoch das Nummernprogramm ansagte, fand er einige sehr warmherzige Worte für Sperlichs. Sie seien eine Familie, wie es viel mehr geben sollte in Deutschland, dann wäre sicher weniger Zwist und Gewalt unter den Menschen, sagte Röse sinngemäß. Sperlichs seien Botschafter der Freude, des Glücks und der guten Laune. Sie gingen auf die Leute zu und brächten sie zum Lachen. Mit einem irischen Segensspruch wünschte er der Großfamilie vor allem "Zeit zum Leben". Die ersten Darbietungen bestritten dann Seydas Spielleute und die Trachtengruppe des Heimatvereins.