Wettkampf in Zahna Wettkampf in Zahna: Eine Null zu viel

ZAHNA/MZ - Laura Köber und July Ann Hesse waren sichtlich aufgeregt. Die beiden Mädchen, zehn und elf Jahre alt, sind schließlich erst seit wenigen Wochen Mitglied der Jugendfeuerwehr Elster. Und schon stand mit dem Orientierungsmarsch ein großer Wettkampf an. Da fehlte den beiden Mädchen in der ersten Jugendmannschaft von Elster doch etwas Wissen um feuerwehrtechnische Details. Aber sie hatten ja ein paar erfahrene Jungen an ihrer Seite, mit Tobias Grahl sogar einen, der mehrere „Ori-Märsche“ von Jugendwehren der Stadt Zahna-Elster hinter sich hat und weiß, auf welches Wissen es ankommt.
Es gab auch Plan B
Der erste Blick galt am Samstagvormittag jedoch dem Himmel. Noch in der Nacht hatte es wie aus Eimern geschüttet, doch bis auf einen leichten Nieselregen war am Morgen nichts mehr übrig. „Wir hatten uns schon einen Plan B überlegt“, sagte Marcel Rückert, Jugendwart in Elster. Der hätte darin bestanden, die Stationen im Gerätehaus in Zahna aufzubauen. Damit jedoch wären die Jugendlichen um den Fußmarsch von Woltersdorf nach Zahna gekommen - samt Umweg, der einige bis nach Wüstemark führte. Denn eine der Entfernungsangaben zeigte eine Null zu viel, statt 70 war eine Teilstrecke angeblich 700 Meter lang.
Letztlich kamen jedoch alle zehn Jugendmannschaften ans Ziel, auch wenn durch den Umweg die Zeitabstände vom Start dahin waren. Und so staute sich alles an Station vier, wo Wissen über die Feuerwehr-Dienstvorschrift wie Sitz- und Antreteordnung sowie die Aufgaben jedes einzelnen gefragt war. Zum Glück durften alle aus der Mannschaft die Fragen gemeinsam beantworten. Mühlanger II als eine von insgesamt drei Gastmannschaften machte hier richtig gut Punkte, schaffte es aber trotzdem nicht aufs Siegerpodest (siehe „Sieg nach Bülzig“).
„Auch wenn man keinen ersten Platz macht - man war dabei“, sah Kevin Lang den Spaß am Wettkampf im Vordergrund. Der 15-Jährige aus der Mannschaft Leetza-Zallmsdorf, diesmal mit sechs Teilnehmern am Start, hat schon einige dieser Märsche mitgemacht. „Letztlich ist es eigentlich immer wieder dasselbe, nur die Strecke ist anders“, meinte er. Dennoch ist für ihn solch ein Vormittag wichtig. „Hier sieht man den Zusammenhalt in der Feuerwehr.“
Wissen und Geschick gefragt
Die zwei Kinderfeuerwehren aus Zahna, die nur die Hälfte der Strecke absolvierten, blieben erneut unter sich, könnten aber vielleicht schon beim nächsten Mal Konkurrenz bekommen. Sie erhielten mehr Geschicklichkeitsübungen als Aufgabe und setzten zum Beispiel zu viert, mit vier Seilen an einem Ring, einen darauf liegenden Ball auf einen Pylon. Aber auch die Kinder bewiesen ihr Wissen, etwa um die Abkürzungen der verschiedenen Feuerwehrautos.
Dank wetterfester Kleidung und ausreichend Verpflegung unterwegs kamen alle Mannschaften unbeschadet am Gerätehaus in Zahna an. Hier erwartete Kinder wie Jugendliche die letzte Aufgabe, ein „Unfall“, bei dem Wissen in erster Hilfe gefragt war. Letztlich blieb der Wanderpokal des Bürgermeisters, den dieser persönlich überreichte, in der Stadt Zahna-Elster.